Mehr Platz für minderjährige Flüchtlinge

Politik / 06.12.2022 • 05:30 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
In Vorarlberg leben derzeit 75 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.<span class="copyright"> VN/Paulitsch Symbolbild</span>
In Vorarlberg leben derzeit 75 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. VN/Paulitsch Symbolbild

40 Jugendliche werden bis Mitte März in die Landesbetreuung übernommen.

Bregenz Vorarlberg will bei der Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge mehr leisten. Wie die zuständige Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) erklärt, könne man bis Mitte März 40 Minderjährige aufnehmen.

Unterkunftssuche für zwölf weitere Jugendliche

Geplant sei es, die 40 unbegleiteten Minderjährige in zwei Unterkünften je 20 Personen zu beherbergen. Jeweils eine der Unterkünfte sollen im Ober- und eine im Unterland entstehen. Die Übernahme der Jugendlichen sei erst mit März möglich, da die beiden Objekte noch adaptiert werden müssen.

Für zwölf weitere jugendliche Migranten sollen noch Plätze gefunden werden. Derzeit befinden sich 75 unbegleitete Minderjährige in der Landesbetreuung, zwei von ihnen sind jünger als 14 Jahre alt. Das Gros der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge stammt aus Afghanistan und Syrien, sie sind zwischen 14 und 18 Jahre alt.

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Insgesamt gibt es für die Unterbringung der allein reisenden Minderjährigen sechs verschiedene Wohnformen, von Wohngemeinschaften über Patenfamilien bis zur Unterbringung in Erwachsenenquartieren für jene, die kurz vor der Volljährigkeit stehen.

In den meisten Unterkünften können die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge rund um die Uhr betreut werden. Dies kostet jedoch Geld. Wiesflecker fordert daher eine Erhöhung des Tagsatzes für die Betreuung der Jugendlichen, von derzeit 95 auf 150 Euro pro Person und Tag. Auch wenn man alternativ die Vollkosten als Bezugsgröße heranziehe, komme man auf einen ähnlichen Wert. Die Kosten der Betreuung der Jugendlichen teilen sich in beiden Varianten der Bund und das Land im Verhältnis 60 zu 40 auf.

Land Vorarlberg in Aufholjagd

Parallel dazu laufen die Bemühungen des Landes und der Caritas, weitere Quartiere zur Betreuung von Flüchtlingen zu schaffen. Pro Woche übernimmt das Land rund 40 Personen aus der Bundesbetreuung. “Wir sind somit das Bundesland, dass in den vergangenen Wochen am meisten zusätzliche Plätze geschaffen hat”, betont der für Asyl zuständige Landesrat Christian Gantner (ÖVP).

Bei der Quotenerfüllung liege Vorarlberg inzwischen auf Platz drei der Bundesländer, hinter Burgenland und Wien. Diese Anstrengung sei der Hauptgrund, warum Vorarlberg das einzige Bundesland sei, in dem zwar zeitweise Zelte aufgestellt, aber nie von Flüchtlingen bezogen wurden.

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