Umbauarbeiten am deutschen Eck sorgen für Unmut

Politik / 13.01.2023 • 19:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Den Vorarlberger drohen deutliche Verzögerungen und Zugausfälle im März und April, da die Deutsche Bahn Bauarbeiten am deutschen Eck plant. <span class="copyright">VN</span>
Den Vorarlberger drohen deutliche Verzögerungen und Zugausfälle im März und April, da die Deutsche Bahn Bauarbeiten am deutschen Eck plant. VN

Vorarlberg wird am stark frequentierten Osterwochenende betroffen sein. Daniel Zadra appelliert an die Deutsche Bahn.

Wien, Bregenz Das könnte für Bahnreisende sehr mühsam werden: Die Deutsche Bahn (DB) will den Korridor zwischen Kufstein und Salzburg auf deutschem Gebiet neun Wochenenden lang sperren. Das betrifft März bis April. Grund sind Bau- und Instandhaltungsarbeiten. Der grüne Mobilitätslandesrat Daniel Zadra zeigt für die Gründe prinzipiell Verständnis, appelliert nun aber gemeinsam mit seinem Amtskollegen Rene Zumtobel (SPÖ) an die DB, diese Pläne noch einmal auf “Herz und Nieren” zu prüfen und den Zeitplan gegebenenfalls zu verschieben oder zu verkürzen.

Stark frequentierte Wochenenden betroffen

Denn die Bauarbeiten würden genau auf jene Wochenenden fallen, an denen ein hohes Aufkommen an Bahnreisenden erwartet wird. Das betrifft die Wochenenden rund um den Palmsonntag (30. 3. bis 2. 4.), um Ostern, (7. 4. bis 10. 4.) und um den Staatsfeiertag (29. 4. bis 1. 5.). “Somit sind massive Auswirkungen auf Zehntausende Fahrgäste im Fernverkehr zu erwarten”, stellt Zadra fest.

Zumtobel befürchtet zudem eine Verkehrsverlagerung auf die Straße. Die Züge der Westbahn könnten gar nicht verkehren, jene der ÖBB nur mittels Umleitung über Zell am See. An den betreffenden Tagen entfielen zudem 70 Prozent der Züge von und nach München. 

Der grüne Mobilitätslandesrat Daniel Zadra appelliert an die Deutsche Bahn, ihre Baupläne noch einmal zu überprüfen. <span class="copyright">Maurice Shourot</span>
Der grüne Mobilitätslandesrat Daniel Zadra appelliert an die Deutsche Bahn, ihre Baupläne noch einmal zu überprüfen. Maurice Shourot

“Im Namen dieser zahlreichen Bahnkundinnen” ersucht Zadra die DB Netz AG, die Abwicklung dieser Bauarbeiten “so zu gestalten, dass die Auswirkungen für die Bahnkundinnen und -kunden so gering wie möglich sind”. Im Sinne eines attraktiven Angebots müsse es das Ziel sein, die Korridorverkehre durch einen geänderten Ablaufplan der Baustellen weniger stark einzuschränken, damit “zumindest während der aufkommensstärksten Reisewochenenden die Verkehre über die Korridorstrecke der DB Netz AG aufrechterhalten zu können”, so der Landesrat.

Bis zu 90 Minuten Verzögerung

Die Korridorstrecke in Bayern zwischen Tirol und Salzburg, das sogenannte deutsche Eck, sei für Vorarlberg von zentraler Bedeutung, betont Zadra in einem Brief an die DB, der den VN vorliegt. Denn diese Strecke übernehme die hochrangige Bahnverbindung nach Wien und in die weiteren Bundesländer. Täglich verbinden mehr als 30 Fernverkehrszüge Vorarlberg und Tirol mit dem übrigen Staatsgebiet über diese Strecke. Auch für den internationalen Fernverkehr, etwa Zürich-Wien, ist die Korridorstrecke zentral.

ÖBB bietet Ersatzverkehr an

Seitens der ÖBB hieß es, die Strecke liege in der Hoheit der Deutschen Bahn. Man habe grundsätzlich Verständnis für Sanierungsarbeiten. Zugleich betonten die ÖBB, es handle sich um einen sehr wichtigen Korridor. Bei einer Sperre müsse der Zugverkehr innerösterreichisch über Zell am See umgeleitet werden, was für die Fahrgäste eine 80 bis 90 Minuten längere Fahrt bedeute.

Betroffen seien unterschiedlich viele Züge, zum Teil alle. Man stehe in Kontakt mit der DB und bemühe sich um eine Optimierung der Bauzeiten im Sinne der Fahrgäste. Zudem werde man einen Ersatzverkehr mit Bussen anbieten.

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