Noch drei Kandidaten: Entscheidung um SPÖ-Vorsitz verzögert sich weiter

Politik / 14.03.2023 • 16:50 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Noch drei Kandidaten: Entscheidung um SPÖ-Vorsitz verzögert sich weiter
In der Diskussion rund um den Landesparteivorsitz der SPÖ geistern immer wieder die Namen von Manuela Auer, Mario Leiter und Reinhold Einwallner (v.l.) herum. VN/Paulitsch, Serra, Parlamentsdirektion/Topf

Eine Entscheidung soll “allerspätestens” bis Herbst fallen, sagt Landesparteivorsitzende Gabriele Sprickler-Falschlunger und gibt sich damit eine (weitere) Frist.

Von Magdalena Raos und Maximilian Werner

Bregenz Die Sozialdemokratie macht es spannend. Seit nunmehr fast eineinhalb Jahren dreht sich in der Landespartei alles um die Frage, wer den Vorsitz übernimmt und wer damit als Spitzenkandidatin, als Spitzenkandidat kommendes Jahr in den Landtagswahlkampf zieht. Die aktuelle Chefin seit Oktober 2021, Gabriele Sprickler-Falschlunger, machte schon frühzeitig klar, dass sie diese Funktion nur übergangsweise übernehmen wolle. In ihre Hände wurde die Suche nach ihrer eigenen Nachfolge gelegt. Und dabei wäre ihr eine Nachfolgerin am liebsten, daraus macht die 66-Jährige keinen Hehl.

Noch drei Kandidaten: Entscheidung um SPÖ-Vorsitz verzögert sich weiter
Gabriele Sprickler-Falschlunger (l.) übergab 2018 den Parteivorsitz an Martin Staudinger (r.), nur um ihm drei Jahre später wieder in dieser Position zu folgen. VN/Hartinger

Diese hätte allerdings schon längst ernannt werden sollen, so war zumindest der ursprüngliche Plan. Nach Sprickler-Falschlungers Wahl kündigte sie zunächst eine Kandidatensuche “in drei bis vier Monaten” an; im VN-Sommergespräch im Juli 2022 bekräftigte sie, ihr Engagement “eigentlich auf Ende des Jahres” begrenzt zu haben: “Bis dahin werden wir eine Entscheidung fällen.” Doch auch daraus wurde nichts, Sprickler-Falschlunger verlängerte die selbst verhängte Frist Ende November auf Anfang des Jahres 2023, später wurde bekannt, dass es noch fünf Kandidatinnen und Kandidaten gebe.

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Dreieinhalb Monate im neuen Jahr ist aber weiter keine Entscheidung in Sicht. Mittlerweile sind es noch drei Personen, die laut Sprickler-Falschlunger Parteivorsitzende oder Parteivorsitzender werden könnten, das sagt sie den Vorarlberger Nachrichten: Sie bestätigt auf Nachfrage, dass einer davon Mario Leiter ist. “Sonst sind noch zwei Kandidaten im Spiel.” Aber: “Ich kann nicht sagen, wer das ist.” Zu diesen drei Kandidaten dürfte Manuela Auer, im Moment geschäftsführende Klubobfrau, jedenfalls nicht (mehr) gehören, und zwar wegen ihrer Tätigkeit beim Gewerkschaftsbund. Leiter war bis 2022 langjähriger Stadtparteichef in Bludenz. Bisher ließ er sich nicht in die Karten schauen. “Wir haben noch keinen Beschluss”, bekräftigte Sprickler-Falschlunger.

Noch drei Kandidaten: Entscheidung um SPÖ-Vorsitz verzögert sich weiter
Mario Leiter (r.) bestritt 2020 die Bürgermeisterstichwahl für die SPÖ in Bludenz. Er unterlag dem ÖVP-Kandidaten Simon Tschann (l.) nur knapp. LERCH

Wann der folgen wird, kann sie aber ebenso nicht sagen. Die Zielsetzung mit einer Entscheidung bis Anfang 2023 ist jedenfalls nicht mehr einzuhalten, einen genauen Fahrplan gebe es jedoch ebenso keinen. Nur so viel: “Allerspätestens soll es im Herbst feststehen.” Davor müsse das aber alles in den Parteigremien abgestimmt werden. “Ich kann nichts vorgeben.” Die Partei übt sich aktuell um Zurückhaltung. Das zeigt sich vielleicht auch daran, dass einige Persönlichkeiten aus der Landespartei zum Thema nicht erreichbar waren bzw. eben auf Sprickler-Falschlunger verwiesen. Leiter soll laut VN-Informationen eine Kandidatur aber jedenfalls erwägen. Dafür sei ihm auch die Unterstützung aus den Bezirksparteien sicher.

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Reinhold Einwallner (l.) – hier 2014 gemeinsam mit dem damaligen Parteivorsitzenden Michael Ritsch (r.) – war bis 2017 Landtagsabgeordneter. VN/Steurer

Nur Reinhold Einwallner, aktuell Sicherheitssprecher für die SPÖ im Nationalrat und ebenfalls immer wieder als potenzieller Nachfolger gehandelt, erteilte dem Thema vorsichtig eine Absage: “Meine Lebensplanung schaut jetzt nicht so aus, dass ich den Parteivorsitz auch noch übernehme.” Er mache wahnsinnig gerne Politik, schließt also eine Rolle auf Landesebene nicht aus: “Wir brauchen im Landtag ein gutes, erfahrenes Team”, sagt der 49-Jährige und verweist etwa auf seine Arbeit in Untersuchungsausschüssen auf Bundesebene. Eine Tür für seine Rückkehr ins Land behält er sich also offen. Nationalrat und Landtag werden voraussichtlich innerhalb weniger Wochen im Herbst 2024 gewählt.

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