Zunehmend schwere Kämpfe in Khartum

Politik / 19.04.2023 • 22:34 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Rauch steigt hinter Gebäuden in Khartum auf. Viele der Krankenhäuser in der Stadt schlossen wegen der Gefechte und Plünderungen.  AFP
Rauch steigt hinter Gebäuden in Khartum auf. Viele der Krankenhäuser in der Stadt schlossen wegen der Gefechte und Plünderungen.  AFP

Situation im Sudan spitzt sich weiter zu.

khartum In der sudanesischen Hauptstadt Khartum spitzen sich die Kämpfe zwischen Streitkräften und einer paramilitärischen Truppe weiter zu. Die Intensität der Luftangriffe auf Ziele in der Millionenstadt habe zugenommen und in den Straßen seien am Mittwoch noch häufiger Schüsse zu hören gewesen, berichtete ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur in Khartum. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge sind seit Beginn der Kämpfe mindestens 296 Menschen getötet und rund 3000 weitere verletzt worden. Viele Krankenhäuser in der Stadt schlossen infolge von Kampfhandlungen oder Plünderungen.

Konflikt zwischen zwei Generälen

Im Sudan kommt es seit Samstag zu schweren Kämpfen zwischen den zwei mächtigsten Generälen des Landes und ihren Einheiten. Die zwei Männer führten das Land im Nordosten Afrikas mit rund 46 Millionen Einwohnern seit einem gemeinsamen Militärcoup im Jahr 2021. De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, kämpft mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF). Es war zunächst weiter unklar, wer bei den Kämpfen die Oberhand hatte.

Eine am Dienstag vereinbarte Waffenruhe wurde von beiden Seiten gebrochen. Es war die dritte gescheiterte Feuerpause seit Beginn der Gefechte. Infolge der Kämpfe gerieten immer häufiger auch Mitarbeiter internationaler Organisationen zwischen die Fronten. Am Mittwoch bestätigte eine Sprecherin der EU-Kommission, dass ein Mitarbeiter der Behörde angeschossen worden sei. Demnach handelt es sich um den Leiter des Büros der Generaldirektion Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (ECHO) in Khartum. Die angespannte humanitäre Lage spitzt sich zunehmend zu. In Khartum seien 39 der 59 Krankenhäuser und Kliniken außer Betrieb, teilte das sudanesische Ärztekomitee mit. Einige Spitäler  seien bombardiert, andere angegriffen und geplündert worden, hieß es. Das Komitee forderte eine „dringende Intervention“ zum Schutz des medizinischen Personals und der Patienten.

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