Bürgermeisteramt bleibt in Schröcken in der Familie

Nach 13 Jahren an der Spitze der Gemeinde wurde Herbert von Stephan Schwarzmann abgelöst.
Schröcken „Wir sagen Dankeschön, wir Kinder sind ihm superwichtig, aber auch das ganze Dorf“, sang der Chor aus Kindergarten und Volksschule bei der feierlichen Verabschiedung von Bürgermeister Herbert Schwarzmann, der nach 13 Jahren im Amt Platz für seinen Verwandten Stephan Schwarzmann machte, denn das Bürgermeisteramt von Schröcken bleibt in der Familie. Mit seinem formellen Rücktritt verband der scheidende Gemeindechef den Dank an die Gemeindevertretung, an Vereine und Bevölkerung, die in den vergangenen 13 Jahren mitgeholfen hätten, Schröcken positiv zu entwickeln. Vizebürgermeister Eric Leitner übernahm kurz den Vorsitz, leitete die Wahl und übergab gleich wieder an den neuen Gemeindechef.

Mit Verzögerung
Es war ein Wechsel an der Spitze der Gemeinde „mit Ansage“, denn eigentlich wollte Herbert Schwarzmann schon 2020 aufhören. Corona und die lange Suche nach einem Nachfolger verzögerten den Plan, ehe sich Gemeindesekretär und Gemeinderat Stephan Schwarzmann für dieses Amt bereit erklärte. Der neue Gemeindechef erhielt acht von neun Stimmen und bedankte sich in einem kurzen Antrittsstatement für den Vertrauensvorschuss.

Einarbeitung entfällt
Nach 35 Jahren als Gemeindesekretär, viele Jahre als Gemeindevertreter und Gemeinderat müsse er sich nicht lange einarbeiten. Zudem übergebe ihm sein Vorgänger ein gut aufgestelltes Dorf – wichtige Weichenstellungen wie der nachhaltige Ausbau der Wasserversorgung oder die wichtige Bereitstellung leistbaren Wohnraums gingen maßgeblich auf seine Initiative zurück. In der Amtszeit von Herbert Schwarzmann wurde u. a. das Jahrhundertprojekt der Skigebietsverbindung mit Lech realisiert, das Skibussystem verbessert und die Feuerwehr zeitgemäß ausgestattet. 2017 wurde der Körbersee zum schönsten Platz Österreichs gekürt – Spitze der Bemühungen um intakte Berglandschaft.

To-do-Liste herausfordernd
In der Amtszeit von Herbert Schwarzmann sei Schröcken auch ein Quantensprung im Tourismus gelungen, die Zahl der Gästebetten ist – einschließlich The Heimat – etwa verdoppelt worden, und damit sind die Vorgaben für die Dorfbahn erfüllt: „Wir wollen endlich eine rasche Entscheidung, ein Ja oder Nein herbeiführen, damit wir – mit oder ohne Bahn – langfristig weiterplanen können“, drückt der neue Bürgermeister aufs Tempo. Zweite große Herausforderung: Nachnutzung des Mohnenfluh-Areals. Auch hier werde „ewig“ geplant, auch hier müsse eine Entscheidung „in Kürze“ fallen.

Große Gratulantenschar
Die Festsitzung wurde vom Musikverein musikalisch umrahmt, Obmann Roland Schwarzmann dankte dem scheidenden Bürgermeister namens der Vereine und wünschte „seinem kleinen Bruder Stephan“ viel Freude und Erfolg im neuen Amt. Schulleiterin Alena Vogt und ihre Kolleginnen Christine Fetz und Maria Schwarzmann von Volksschule und Kindergarten stellten sich mit ihren Schützlingen ebenfalls musikalisch und mit originellen Geschenken ein. Axel Mayser und seine Freunde vom Skiklub Bruchsal, seit 35 Jahren Stammgäste in Schröcken, überbrachten mit den Glückwünschen u. a. eine Bürgermeisterkette und sorgten mit einem Fass für „Freibier für alle“.
Nicht fehlen durfte die „G-6-Gruppe“, die Bürgermeister der „Gemeinden hinter der Kanis“ (Robert Meusburger aus Schnepfau, Andreas Simma aus Au, Stefan Bischof aus Damüls, Walter Beer aus Schoppernau und Stefan Strolz aus Warth), die mit großer Freude „den dritten Stephan“ in ihrer Runde begrüßten. STP






Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.