Erneut Protestmärsche in Israel

Politik / 25.06.2023 • 22:45 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Israels Premier Benjamin Netanyahu sieht sich weiter gefordert. Reuters
Israels Premier Benjamin Netanyahu sieht sich weiter gefordert. Reuters

Lautstarke Proteste gegen Justizreform in Israel halten an.

Tel Aviv In Israel haben am Wochenende die 25. Woche in Folge Proteste gegen die von der Regierung geplante Justizreform stattgefunden. Mit Bannern mit Aufschriften wie „Israel brennt“ zogen Demonstrierende durch das Zentrum von Tel Aviv. Bereits seit Jänner gehen allwöchentlich Zehntausende Menschen gegen das Vorhaben der ultrarechten Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu auf die Straße. Die Pläne zielen darauf ab, die Befugnisse der Justiz und des Obersten Gerichts einzuschränken und die Stellung des Parlaments und des Ministerpräsidenten zu stärken. Netanyahu, gegen den ein Prozess wegen Korruption läuft, stellt die Reform als notwendig dar, um das Gleichgewicht in der Gewaltenteilung wiederherzustellen. Kritiker befürchten jedoch eine Schwächung der unabhängigen Justiz und eine Aushöhlung der Demokratie. Ein kurzer Generalstreik brachte die Regierung im März dazu, das Vorhaben auszusetzen und parteiübergreifende Kompromiss-Gespräche aufzunehmen. Die Oppositionsführer, Yair Lapid und Benny Gantz, setzten ihre Teilnahme im Juni jedoch aus. Netanyahu kündigte daraufhin an, mit „praktischen Maßnahmen“ zur Umsetzung der Reform zu beginnen.