Polizist bleibt in U-Haft

Politik / 06.07.2023 • 22:43 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
In Frankreich kam es zu Protesten und auch Krawallen. AFP
In Frankreich kam es zu Protesten und auch Krawallen. AFP

Nach Schuss auf Jugendlichen: Gericht lehnt Antrag ab.

paris Nach dem tödlichen Schuss auf einen Jugendlichen bei einer Verkehrskontrolle bei Paris bleibt der Polizist, gegen den wegen Totschlagverdachts ermittelt wird, in Untersuchungshaft. Ein Antrag auf Freilassung des 38 Jahre alten Beamten sei am Donnerstag abgelehnt worden, teilte das zuständige Gericht in Versailles mit. Unter Verweis auf interne Ermittlungsunterlagen, aus denen die Zeitungen „Le Parisien“ und „Le Monde“ zitierten, drohte der Kollege des späteren Schützen dem 17-Jährigen am Steuer bei der Kontrolle: „Du bekommst eine Kugel in den Kopf.“ Der nun inhaftierte Beamte habe gerufen „Ausmachen, ausmachen“ und auf die Windschutzscheibe geschlagen, um den Jugendlichen zum Ausschalten des Motors zu bringen.

Laut den Ermittlungsunterlagen sagte der Beamte, er habe geschossen, weil er befürchtet habe, dass sein Kollege von dem anfahrenden Auto mitgerissen werde. Der zweite Beamte habe aber ausgesagt, dass er nur einen Arm in das Fahrerfenster gehalten habe. Ebenfalls sagte der Schütze, er habe auf die untere Körperhälfte des Jugendlichen gezielt. Weil er beim Anfahren des Wagens das Gleichgewicht verloren habe, habe der Schuss aber die Brust getroffen. Seit dem Tod des 17-jährigen Nahel bei der Kontrolle letzte Woche wurde Frankreich von schweren Krawallen und Protesten erschüttert.