Tausende Regierungsgegner in Syrien

Politik / 17.09.2023 • 22:37 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Ihren Unmut über die Regierung von Machthaber Assad tut die syrische Bevölkerung auf der Straße kund. AP
Ihren Unmut über die Regierung von Machthaber Assad tut die syrische Bevölkerung auf der Straße kund. AP

Im Süden des Landes protestierten abermals Menschen gegen die Regierung von Machthaber Assad.

Damaskus Im Süden Syriens haben erneut Tausende Menschen gegen die Regierung von Machthaber Bashar al-Assad protestiert. Assad sitzt offenbar nach wie vor fest im Sattel. An der nunmehrigen Kundgebung in der Provinzhauptstadt Suwaida nahmen am vergangenen Wochenende zwischen 3500 und 4000 Menschen teil, wie ein Demonstrant der Nachrichtenagentur AFP am Telefon sagte. Ein anderer Aktivist gab gegenüber der Agentur ähnliche Schätzungen ab.

Schüsse auf Demonstranten

Damit war es die größte Kundgebung seit dem Beginn neuer Proteste in der von der Regierung kontrollierten Provinz Suwaida im vergangenen Monat. Am Mittwoch waren in Suwaida drei Menschen durch Schüsse verletzt worden, als Demonstranten versuchten, ein Büro der Regierungspartei Baath zu schließen. Aktivisten machten Baath-Parteimitglieder für die Gewalt bei den Protesten verantwortlich. Auslöser der Protestkundgebung war die Entscheidung der Regierung, Subventionen für Benzin aufzuheben. Diese Abschaffung der staatlichen Zuschüsse trifft viele Menschen in Syrien hart, zumal die wirtschaftliche Lage nach zwölf Jahren Krieg ohnehin verheerend ist.

Bei den Protesten in den vergangenen Wochen hatten Demonstrantinnen und Demonstranten immer wieder Türen von Büros der Baath-Partei verschlossen. Die Region Suwaida ist seit Jahren das Kernland der Drusen-Minderheit.

Militärdienstverweigerer

Seit Beginn der Kriegshandlungen vor zwölf Jahren haben Zehntausende junge Männer aus der Region den Militärdienst verweigert. Von den Kämpfen und dem Blutvergießen in Syrien ist Suwaida bis zum heutigen Tag jedoch weitestgehend verschont geblieben. Der Bürgerkrieg in Syrien hatte 2011 mit der Niederschlagung friedlicher Proteste begonnen. Seitdem wurden mehr als eine halbe Million Menschen getötet und mehrere Millionen Menschen vertrieben.