Fünf US-Bürger frei

Seit Monaten vorbereiteter Gefangenenaustausch mit dem Iran fand statt.
washington Der Iran hat im Rahmen eines Gefangenenaustausches fünf US-Staatsbürger freigelassen. Sie befänden sich an Bord eines Flugzeugs auf dem Weg von Teheran nach Katar, teilte ein hochrangiger Vertreter der US-Regierung am Montag mit. Der Iran hatte kurz zuvor mitgeteilt, dass der Austausch am Montag stattfinden sollte. Zugleich erhält der Iran Zugriff auf rund sechs Milliarden US-Dollar (rund 5,6 Milliarden Euro) aus seinem eigenen Vermögen – das Geld war in Südkorea aufgrund internationaler Sanktionen eingefroren worden.
Angehörige mit dabei
Fünf Amerikaner und zwei Familienangehörige, die vom Iran mit einem Reiseverbot belegt worden waren, sind auf dem Weg zurück in die USA. Im Gegenzug begnadigen die USA fünf Iraner, die dort verurteilt oder angeklagt worden waren. Der Gefangenentausch war über Monate vorbereitet worden. Bei den Verhandlungen spielten besonders die Golfstaaten Oman und Katar eine bedeutende Rolle.
Anfang August hatte der Iran die nun freigelassenen Amerikaner aus der Haft entlassen und in einem Hotel in Teheran unter Hausarrest gestellt. Nun konnten sie das Land verlassen. Zu den bekanntesten von ihnen gehört der Geschäftsmann Siamak Namasi, der sowohl die amerikanische als auch die iranische Staatsbürgerschaft besitzt. Er war 2015 inhaftiert und wegen Spionage zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. 2018 wurden der Umweltschützer Morad Tahbas sowie der Geschäftsmann Emad Shargi festgenommen. Die Identität der beiden anderen freigelassenen Amerikaner ist nicht öffentlich bekannt.
Die US-Justiz wiederum wird Angaben aus Teheran zufolge im Zuge der Abmachung fünf verurteilte Iraner freilassen. Sie sollen laut US-Medienberichten in den USA unter anderem versucht haben, die internationalen Sanktionen zu umgehen. Einem Iraner wurde außerdem Industriespionage vorgeworfen. Ein weiterer soll gegen ein Gesetz verstoßen haben, das „ausländische Vertreter“ in den USA zur Registrierung verpflichtet. Zwei Männer waren laut der iranischen Justiz bereits auf dem Weg in ihre Heimat, ein weiterer will in ein Drittland fliegen. Zwei Iraner möchten in den USA bleiben.
Das Geld, auf das der Iran nun Zugriff bekommen soll, wurde von Südkorea nach Angaben Teherans und Washingtons in mehreren Tranchen in Euro getauscht und nach Katar überwiesen. Mit dem Vermögen soll die Islamische Republik unter Aufsicht Güter kaufen können, die nicht von internationalen Sanktionen betroffen sind. Aufgrund der Strafmaßnahmen ist der Iran vom weltweiten Zahlungsverkehr abgeschnitten. Der Austausch erfolgte kurz vor Beginn der UN-Generalversammlung in New York, an der auch Irans Präsident Ebrahim Raisi teilnimmt. Der erzkonservative Politiker steht im Land und international in der Kritik. Mit Erfolgen auf internationaler Bühne verspricht sich die Regierung Beobachtern zufolge auch politischen Rückenwind. An der Vereinbarung mit Teheran hatte es in den USA vorab reichlich Kritik gegeben.