Bundesheer – C-390 von Embraer folgt Hercules nach

Politik / 20.09.2023 • 10:21 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Eine C-390 der brasilianischen Luftwaffe. <span class="copyright">EVARISTO SA / AFP</span>
Eine C-390 der brasilianischen Luftwaffe. EVARISTO SA / AFP

Die Entscheidung über die Nachfolge der in die Jahre gekommenen Hercules-Transportmaschinen des Bundesheeres ist gefallen

Wien Die C-390 des brasilianischen Herstellers Embraer soll in Zukunft zum Einsatz kommen, berichtete Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Diese hätten als einziges Modell alle Anforderungen erfüllt. Beschaffen will man die Maschinen in Kooperation mit den Niederlanden.

Das Flugzeug bei einer Präsentation 2023 in Paris.<span class="copyright"> Emmanuel DUNAND / AFP</span>
Das Flugzeug bei einer Präsentation 2023 in Paris. Emmanuel DUNAND / AFP

C-390 millenium

Besatzung 2 Piloten

Passagiere 80 Soldaten / 64 Fallschirmjäger

Länge 35,20 m

Spannweite 35,05 m

Höhe 11,84 m

Frachtraumabmessung 3,45 m × 12,70 m (18,50 mit Rampe) × 2,95 m

Nutzlast max. 26.000 kg

Höchstgeschwindigkeit 850 km/h

Dienstgipfelhöhe 36.000 ft (ca. 11.000 m)

Reichweite 6200 km bei Reisegeschwindigkeit, 2750 km bei Höchstgeschwindigkeit, 1080 sm (2000 km) bei Maximalzuladung

Der Entschluss sei ein “Meilenstein für die Zukunft der Luftstreitkräfte” und ein weiterer Schritt hin zu einer modernen Armee, freute sich Tanner. Ein rascher Ersatz der Flugzeuge sei notwendig. Denn die C-130 Hercules seien mittlerweile seit 2003 im Dienst, wurden damals gebraucht gekauft und mittlerweile 56 Jahre alt. Die Wartungen würden deshalb immer kostspieliger.

Noch nicht ganz klar ist, wie viele Maschinen angeschafft werden sollen. Seit Beginn der Planungen werde jedoch von rund vier Maschinen gesprochen, in diese Richtung werde man sich weiter bewegen, sagte Tanner. Der Stückpreis würde zwischen 130 und 150 Millionen Euro liegen. Die Embraer C-390 sei etwa in der Lage, einen Radpanzer Pandur Evo mit aufgebauter Waffenstation und auch einen S-70 “Black Hawk”-Hubschrauber in den Einsatzraum zu bringen, beschrieb Rüstungsdirektor Generalmajor Harald Vodosek die Vorzüge der Maschine.

Eine Hercules des Bundesheeres  <span class="copyright">APA/WERNER KERSCHBAUMMAYR</span>
Eine Hercules des Bundesheeres APA/WERNER KERSCHBAUMMAYR

C-130K Hercules

Besatzung 5 Piloten

Passagiere 92 Soldaten / 64 Fallschirmjäger

Länge 29,79 m

Spannweite 40,41 m

Höhe 11,68 m

Frachtraumabmessung 3,12 m x 12,31 m x 2,74 m

Nutzlast max. 20.412 kg

Höchstgeschwindigkeit 592 km/h

Dienstgipfelhöhe 8.077 m

Reichweite 3943 km bei max. Zuladung, 7675 km Überführungsreichweite

Auch andere Staaten würden bereits auf das Modell fokussieren, nannte Tanner etwa Portugal und Ungarn. Dadurch würden sich Möglichkeiten der Kooperation, etwa bei Ausbildung, Wartung und Beschaffung von Ersatzteilen ergeben. Die Niederlande würden sich derzeit ebenso im Beschaffungsprozess befinden, weshalb man hier eine Kooperation anstrebt. Die Verhandlungen laufen bereits intensiv, so Tanner.

Finde die kooperative Beschaffung statt, “können wir davon ausgehen, dass wir in der ersten Jahreshälfte 2024 zu einem Vertragsabschluss gelangen werden”, kündigte Vodosek an. Zwei bis drei Jahre nach diesem Vertragsabschluss würde die erste Embraer in Österreich landen, erklärte Tanner. Stationiert werden sollen die Flugzeuge in Hörsching bei Linz.

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