Günstiges Wohnen – ein neuer Versuch

Politik / 07.11.2023 • 17:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Günstiges Wohnen – ein neuer Versuch

Die Landesregierung möchte mit der Vogewosi erneut ein Wohnbauprogramm für besonders günstige Wohnungen aufstellen.

Darum geht’s:

  • Die Landesregierung plant „Wohnen 550″ – 300 Zweizimmerwohnungen für 550 Euro Miete.
  • Das Angebot richtet sich hauptsächlich an junge Menschen.
  • Das Land übernimmt 60 Prozent der Baukosten, die Vogewosi 40 Prozent.

Bregenz Wer im Bezirk Dornbirn eine Dreizimmer-Wohnung mit 80 Quadratmetern zur Miete sucht, muss im Durchschnitt 14,40 Euro pro Quadratmeter hinblättern. Betriebskosten sind nicht inkludiert. Das rechnet der Immopreisatlas der Raiffeisenbank vor. Das macht insgesamt 1150 Euro ohne Betriebskosten. Für viele Menschen ist das zu viel, vor allem für Junge und Alleinerziehende. Die Landesregierung unternimmt erneut einen Versuch, jungen Menschen die Wohnungssuche zu erleichtern. Aus Wohnen 500 wird Wohnen 550. Und dieses Mal soll es dabei bleiben.

Kein Lift, kein Keller

Denn schon einmal hat die Landesregierung versucht, günstigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Die Idee: Die Vogewosi baut Dreizimmerwohnungen, 60 Quadratmeter groß, für 500 Euro Miete pro Monat. Mit moduler Holzbauweise und geringeren Standards (kein Lift, weniger Parkplätze, kein Keller) sollte das Ziel erreicht werden. Und zu Beginn schien es tatsächlich so: 60 Wohnungen sind so entstanden. Doch dann nahmen die Sonderwünsche zu, blickt Wohnbaulandesrat Marco Tittler zurück. Könne man nicht doch einen Lift bauen, ist ein Keller möglich, benötigt es nicht mehr Parkplätze. Aus „Wohnen 500″ wurde „Wohnen 550″. Da sind zwar bisher 101 Wohnungen bezogen worden, 123 weitere werden gebaut und für 43 läuft das Bauverfahren. Von den gewünschten Mietpreisen hat man sich mittlerweile entfernt. Jetzt startet die Landesregierung einen neuen Anlauf. Und warum klappt’s diesmal? „Weil es die Wohnungen nur so geben wird”, antwortet Tittler.

550 Euro Miete

Wohnen 550 bedeutet: Die Vogewosi möchte vorerst 300 Zweizimmerwohnungen in der Größe von rund 50 Quadratmetern errichten. Die sollen inklusive Betriebskosten rund 550 Euro pro Monat kosten. Der Betrag kann je nach Betriebskosten etwas variieren, soll sich aber in zehn Jahren nicht sonderlich verändern. Dafür sorgt die Kostenaufteilung: Das Land übernimmt 60 Prozent der Baukosten, die Vogewosi aus Eigenmitteln 40 Prozent. Damit benötigt der Wohnbauträger kein anderes Fremdkapital und muss den Deckungsbeitrag (also die Miete) nicht erhöhen, falls die Kredite teurer werden.

Drei Größen

Das Angebot richtet sich vor allem an junge Menschen, bewerben können sich aber alle für diese Wohnung. Jetzt sucht die Vogewosi nach Grundstücken und Gemeinden, die mitmachen. Es gebe schon einige Interessenten, sagt Vogewosi-Chef Hans-Peter Lorenz. Feldkirch, Dornbirn und Hörbranz zum Beispiel. Die Wohnmodule werden mit Holz vorgebaut und können in drei Arten bestellt werden. Je nach Grundstücksgröße gibt es eine kleine, eine mittlere und eine große Wohnanlage. Landeshauptmann Markus Wallner möchte noch Ende 2024 die erste eröffnen.