Eine Insel im Öko-Modus

Auf Vancouver Island wird Nachhaltigkeit fast immer großgeschrieben.
Das Navi im Mietauto gibt die Route vor. Die nächsten 100 km geht es geradeaus. Man könnte glauben, Elon Musk hatte seine Vision der selbstfahrenden Autos – die längst an den Fließbändern von Tesla und Co. gefertigt werden – bei einem Besuch in Vancouver Island. Aber entspanntes Fahren funktioniert in der westlichsten Ecke Kanadas auch ohne Autopilot. Kein Raser, kein Drängler, kein Hupen, kein wildes Gestikulieren. Die Inselbewohner sind auch im Straßenverkehr komplett tiefenentspannt.
Ihre Autos sind meist riesig und man sieht mit freiem Auge, dass es dafür gute Gründe gibt. Hier hat man nicht wie bei uns im Winter die Ski auf dem Dach, sondern das Stand-Up Paddle Board, ein Kanu, seinen Kajak oder gleich mehreres davon. Für die „small cars“ – im Prinzip alle Autos in jener Größe, wie wir Europäer sie kennen – gibt es vor den Supermärkten eigens ausgewiesene Parkplätze. Wären diese gigantischen Pick-ups und SUV nicht, könnte man meinen, die ganze Insel ist im Öko-Modus. Kaum ein Restaurant, das nicht sein Organic Food anpreist, jeden lokalen Lieferanten penibel auf der Speisekarte anführt oder mit kleinen, ortsansässigen Brauereien zusammenarbeitet. Aber auch viele Modegeschäfte sind längst auf den „Zurück zur Natur“-Trend aufgesprungen und bieten hochwertige und hochpreisige Ware an. Die Billigketten sind in Victoria, der Hauptstadt von Vancouver Island, in der Minderheit. Die intakte Natur ist die Lebensgrundlage der Inselbewohner, der Tourismus der mit Abstand wichtigste Wirtschaftszweig. Kein Wunder, dass fast niemand an dem Ast sägt, auf dem man so gut sitzt.
Wale und Sandstrände in Tofino
Die 100 km ohne eine einzige Abzweigung zeigt das Navi auf der knapp fünfstündigen Fahrt von Victoria nach Tofino, neben Victoria der Touristen-Hotspot der Insel. Leben dort von September bis Mai etwa 2000 Menschen, so steigt diese Zahl im Sommer um das Zehnfache. Es sind vor allem Surfer, die sich dort tummeln, weil ein atemberaubender und kilometerlanger Sandstrand auf den anderen folgt. Aber trotz des Touristenansturms zur Hochsaison hat man das Gefühl, der Strand gehöre einem fast alleine. Auch für „Whalewatcher“
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