Reisetipp Elba: Inselidylle im Mittelmeer

Elba ist die drittgrößte Insel Italiens. Trotzdem findet man hier noch Urlaub abseits vom Massentourismus.
Portoferraio Es ist Hochsommer auf Elba und der Duft von reifen Brombeeren und Feigen liegt in der Luft. Nach Sizilien und Sardinien ist Elba die drittgrößte Insel Italiens. Trotzdem kann man die wunderschönen Buchten, Klippen und Sandstrände, die von weiß bis schwarz in verschiedensten Farben auf der Insel vorhanden sind, noch immer ohne allzu großen Touristenansturm erkunden. Ein nicht unwichtiges Kriterium in Zeiten von Corona.
Toskanischer Archipel
Die 224 Quadratmeter große Insel, deren Form an die eines Fisches erinnert, gehört zum toskanischen Archipel, bestehend aus sieben, dem Festland vorgelagerten Inseln, die zusammen mit dem umliegenden Meer nicht nur das größte Naturschutzgebiet Europas sind, sondern auch zu den bedeutendsten Naturwundern der Welt gehören. Die unterschiedlichen Küstenformen und Struktur des Meeresbodens beherbergen eine enorme biologische Vielfalt und auch die Diversität der Landschaften ist für die kleine Fläche des Archipels beträchtlich. Entlang der Küsten wechseln sich Klippen und Grotten mit wunderschönen Stränden ab. Eine bunte Blütenpracht mit Gewächsen der Macchia bedeckt die Felsen, und die vielfältige Unterwasserwelt macht Elba zu einem der besten Tauchspots Europas. Neben intakten Korallenriffen, versteckten Schätzen und mehreren Wracks lässt sich hier auch ab und zu einer der seltenen und aufgrund ihrer enormen Größe bei Tauchern heiß begehrten Mondfische blicken. Er gilt als der schwerste Knochenfisch der Welt und kann, wenn er ausgewachsen ist, eine stolze Länge von über drei Metern erreichen. Wer ganz viel Glück hat, kann vor Elba sogar Pott- oder Finnwale sichten.

Napoleons grünes Exil
Elba ist die größte der sieben Inseln und gleichzeitig eine grüne Oase mit goldenen Sandstränden und kristallklarem Wasser. Etwa 35.000 Menschen leben auf der Insel, die mit einer 147 Kilometer langen Küste so einiges zu bieten hat und besonders gut auch zu Fuß erkundet werden kann. Bis heute wird Elba oft mit dem kurzen Exil Napoleons 1814 und 1815 assoziiert, und in der Tat hat der Franzose trotz seiner nur 300 Tage auf der Insel viele Spuren hinterlassen. Die bekanntesten Hinterlassenschaften sind seine Villen: Schon seit über 100 Jahren sind die Winterresidenz in San Martino und das Anwesen „Palazzina dei Mulini“ in Portoferraio (zusammen bilden sie das „Museo Nazionale delle Residenze di Napoleone all’Elba“) Fixpunkte für Elbas Besucher. Hier können historische, zum Teil noch originale Einrichtungsgegenstände genauso bewundert werden wie verschiedenste Kunstwerke und Teile der Bibliothek, die Napoleon mit in die Verbannung nahm.
Buchten, Strände und Täler
Urlauber finden auf Elba aber neben einer spannenden Geschichte zahlreiche Kies- und Sandstrände, Granitfelsen, steile Klippen, romantische Fischerdörfer, alte Burgen, kleine Bergdörfer und grüne Täler und eine beeindruckende Naturlandschaft. Im Westen wird die Insel vom Granitmassiv des Monte Capanne (1018 Meter) dominiert. Sein Gebirgscharakter erinnert an den Apennin der nördlichen Toskana. Wanderer passieren hier wunderbare Mischwälder, bedeckt mit Kastanienbäumen, jahrhundertealten Eiben, Schwarzerlen und zahlreichen endemischen Pflanzen. Im Zentrum Elbas glaubt man sich hingegen in die klassische Toskana versetzt, denn hier findet man wunderschöne Olivenhaine, Weinberge und die berühmten, weit in die Höhe ragende Zypressen. Komplett anders zeigt sich wiederum der Osten Elbas. Hier schimmert auf den nun wieder auf bis zu 500 Meter ansteigenden Hügeln überall der eisenhaltige und mineralreiche Boden in wunderbarem Rot durch die dichte immergrüne Macchia.
Es lohnt sich also durchaus, auf Elba nicht nur die Ruhe und Idylle an den Ständen zu genießen, sondern zwischendurch auch das Landesinnere oder die Unterwasserwelt zu erkunden.

Elba
Land Italien
Lage Im Mittelmeer vor der toskanischen Küste.
Inselgruppe Toskanischer Archipel
Hauptort Portoferraio
Höchste Erhebung Der Monte Capanne mit 1019 Metern.
Anreise Mit dem Auto bis nach Piombino und weiter mit der Fähre auf die Insel.
