Feststimmung im Frühsommer

Ljubljana: Sloweniens Hauptstadt bietet einen attraktiven Mix aus k.u.k.-Charme und lebendiger Kulturszene.
Mankica Kranjec muss nicht lange überlegen, was das Besondere am „Ana Desetnica“-Festival ist: „Die Jongleure, Seiltänzer, Feuerschlucker, Musiker, Zauberer und Zirkusartisten bieten, jeder auf seine Art, eine großartige Show. Da fühle ich mich, wenn ich auf dem Bürgersteig sitze und die kostenlosen Darbietungen voller Ehrfurcht beobachte, manchmal wie ein Kind, das in eine Fantasiewelt hineingezogen wird.“ Nun ist es ja nicht so, dass für die 36-Jährige Straßentheater der einzige kulturelle Berührungspunkt wäre – im Gegenteil: Als lebenslustige Fotografin, Stadtführerin und Künstlerin sieht sie sehr viel, zumal sie im lebhaften Viertel Prule im Zentrum Ljubljanas lebt. Und dennoch ist Kranjec jedes Jahr aufs Neue von den vielen Bands aus dem In- und Ausland sowie von den kreativen Performances begeistert. „Das liegt auch daran, dass sich die ,Bühnen‘ nicht nur rund um den historischen Stadtkern mit seinen herausgeputzten Kirchen und aus der Habsburger Zeit stammenden Barock- und Renaissancehäusern finden, sondern überall in der Stadt. Die Künstler füllen selbst unscheinbare Ecken mit Leben.“
Jubiläumsjahr 2022
Das Konzept geht auf. Seit einem Vierteljahrhundert ist „Ana Desetnica“ im städtischen Eventkalender verankert. „Auch im Jubiläumsjahr 2022 ist der Fokus unverändert, aber vielleicht wichtiger denn je“, sagt Leja Forštner vom Organisationsteam, „nämlich: Menschen einzuladen, sich ungezwungen, ohne Einschränkungen zu begegnen und sie für eine kurze Zeit zum Mitmachen zu ermutigen und als Gemeinschaft zusammenzubringen.“ Wieder zusammenbringen, möchte man in Corona-Zeiten sagen. Das Motto des vom 25. Juni bis 3. Juli stattfindenden Festivals jedenfalls lautet dieses Jahr: Back in touch.
Wieder zunehmend Besucher anziehen, so wie vor der Pandemie – das will Sloweniens charmante Hauptstadt, die mit rund 300.000 Einwohnern zu den kleinsten Europas gehört, auch mit einer Reihe weiterer Festivals. Während in anderen Städten noch mit konkreten Festivalplänen gehadert wurde,