Reise / 07.04.2023 • 11:40 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Diplom-Biersommelier Karl Zuser ist eine schier unerschöpfliche Quelle, wenn es ums Bier geht. SINNVIERTEL Tourismus/Matthias Klugsberger
Diplom-Biersommelier Karl Zuser ist eine schier unerschöpfliche Quelle, wenn es ums Bier geht. SINNVIERTEL Tourismus/Matthias Klugsberger

Innviertel. Etwa in Altheim bei der Brauerei Raschhofer, die seit zehn Generationen im Familienbesitz betrieben wird. Vor über 300 Jahren, erzählt Brauereichef Christoph Scherian, sei die Brauerei aus der Landwirtschaft „rausgewachsen“. Brauer und Bauer, das passte damals zusammen. „Wer nicht brennt, der nicht mehr braut“, habe sein Schwiegervater immer gesagt. Recht hatte er, räumt der Schwiegersohn nach anfänglichen Zweifeln ein. Scherian ist ein Quereinsteiger. Er kam von der Bank in die Brauerei der Schwiegereltern. Der Investment-Banker hat sich gut eingearbeitet, die Raschhofer Biere haben ordentlich Preise eingesammelt. Für die nächste Zeit hat der ehemalige Banker noch viele Pläne. Neu- und Ausbauten sollen die Brauerei Raschhofer zu einem Hingucker in Altheim machen. Den 24-jährigen Junior wird’s ebenso freuen wie die Innviertler Bierfreunde. Denn hier, so versichern Brauer und Gastronomen unisono, hält man zusammen, um des guten Bieres willen. „Bier verbindet“, sagt Florian Ehrlinger von der Brauerei Pfesch. Dass die kleine Brauerei auch Leute zum Bier bringe, die eigentlich keine Biertrinker sind, das liegt womöglich auch an der Qualität des Bieres, das in Ruhe reifen darf.

Nicht nur Biergenuss

Nach einem deftigen Mittagessen im Englwirt, zu dem Gastgeber Pepi Burgstaller Innviertler Knödel von der Mama serviert, schmecken die edlen Tropfen aus der Karolido Destillery. Denn die Tennisballgroßen Knödelchen haben’s in sich: Sie sind gefüllt mit Surspeck, Geselchtem oder Grammeln. Dazu gibt’s Sauerkraut und – natürlich – Bier. Wie gut der Gerstensaft auch mit einem Gourmet-Menü harmoniert, kann man im Haubenrestaurant beim Wirt z’Kraxenberg in Kirchheim erleben. Die Bierbegleitung zum Gourmetmenü kommt in Probiergläsern. Schließlich ist „Bier ja nicht zum Abischütt’n da“, wie Florian Ehrlinger schon feststellte. Stimmt. Wäre auch zu schade um die vielen Geschmacksnuancen, die sich beim Genießen entdecken lassen. Am besten in dieser fast pastoralen Landschaft, wo die Brautradition die Menschen verbindet.

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