
Die liebevoll hergerichteten Fachwerkgebäude leuchten in Orange, Gelb und Himmelblau, werden von schwarzen Spitzdächern gekrönt. Die kuscheligen Innenhöfe beherbergen kleine Restaurants, wo Flammkuchen, Choucroute und Coq au Riesling serviert werden. 2013 wurde das 1700-Seelen-Nest in einer Fernsehsendung zu Frankreichs beliebtestem Dorf gekürt.Entsprechend wuselig geht es auf dem mit Geranien, Fuchsien, Petunien und Margeriten geschmückten Platz vor der Kirche zu. In unzähligen Restaurants nippen Weinliebhaber schon am frühen Morgen an einem Glas Pinot Blanc. Beim Bäcker wandern leckere Tartes über die Theke und in dem Souvenirladen decken sich Touristen mit Keramik aus Soufflenheim ein, in der sich das elsässische Nationalgericht Baeckeoffe bestens zubereiten lässt.
Inmitten der Weinberge
Kayserberg, Riquewihr oder Ribeauvillé – allesamt nur wenige Kilometer entfernt – sind kaum weniger schön. Hunawihr punktet mit seiner Wehrkirche Saint-Jacques-le-Majeur, die malerisch inmitten von Weinbergen liegt. Voegtlinshoffen trumpft mit dem Maison Joseph Cattin auf, dessen modernes Kellereigebäude von einer Panoramabar mit Rundumverglasung gekrönt wird. Riquewihr, das ehemalige Reichenweier, versteht sich als Aushängeschild der Weinstraße. An den Wochenenden stauen sich die Touristenbusse vor den Mauern der Stadt, die mit ihren engen Gassen, den stolzen Wachtürmen und den kunterbunten Fachwerkhäusern stellenweise einem Freiluftmuseum gleicht. Im Diebesturm ist Gruseln angesagt angesichts der Folterinstrumente und des dunklen Verlieses. An der Rue du Genéral de Gaulle gibt es Kitsch und Kunst: Guglhupf-Formen in satten Farben, Puppen in traditioneller Elsässertracht mit rotem Rock, schwarzem Mieder und der eigentümlichen Schleifenhaube sowie Stoff-Störche in allen Variationen. Vom Dolder, dem Wahrzeichen „Plus beaux villages de France“, fällt der Blick auf die Weinstöcke am Schoenenbourg und am Sporen – Grand-Cru-Lagen, die schon in einem Kupferstich von Merian verewigt wurden.
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