Wallner schließt zu Sausgruber auf

Spezial / 19.10.2012 • 21:02 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Wallner schließt zu Sausgruber auf

57 Prozent der Vorarlberger nennen LH Wallner „besser“ oder „gleich gut“ wie Sausgruber.

Schwarzach. (VN-ad) Markus Wallner ist seit dem 7. Dezember 2011 Landeshauptmann von Vorarlberg – an diesem Tag wurde der 45-Jährige im Rahmen eines Sonderlandtags zum Nachfolger von Herbert Sausgruber (65) gewählt. Wie macht sich Wallner im Vergleich zu Sausgruber? Meinungsforscher Edwin Berndt stellte im Rahmen der großen VN-Umfrage den Vorarlbergern auch die Frage: „Bitte beurteilen Sie LH Markus Wallner im Vergleich zu seinem Vorgänger Herbert Sausgruber.“ Das Ergebnis? Die Mehrheit der Vorarlberger nennt Wallner in Summe „besser“ oder „gleich gut“ wie Sausgruber – wobei der neue Landeshauptmann für zwölf Prozent der Befragten „besser“ ist und für 45 Prozent der Befragten „gleich gut“. Wallner kann damit zulegen – im März 2012 hatten sich noch 49 Prozent der Vorarlberger in Summe mit dem neuen Mann an der Spitze der Politik zufrieden gezeigt. Was ist mit Kritikern? 13 Prozent sagen, Wallner sei schlechter – im März waren dies noch 18 Prozent. Und für zwölf Prozent der Vorarlberger (März: zehn Prozent) ist Wallner „gleich schlecht“ wie der Vorgänger. 18 Prozent können – oder wollen – keinen Vergleich anstellen, im März hatten noch 23 Prozent der Befragten keinen Standpunkt in der Frage.

Die Sache mit der Institution

Was sagt Berndt? „Sausgruber war eine Institution in Vorarlberg. Jeder Nachfolger muss sich daher schwertun, gerade auf Anhieb gleiche Imagewerte zu erhalten.“ Allerdings habe Sausgruber zu Beginn seiner Tätigkeit auch noch andere Reputationswerte gehabt wie gegen Ende seiner Amtszeit. Aber: „Im Vergleich zum März konstatieren wir eine günstigere Reputation für Wallner.“ Mit einer Einschränkung laut dem Meinungsforscher: „In der Wahrnehmung der Bevölkerung ist es dem neuen Landeshauptmann noch zu wenig gelungen, eine eigene Handschrift zu entwickeln.“

Junge mit kritischerem Urteil

Interessant ist ein Blick auf die sogenannten statistischen Teilgruppen: So ist Wallner für 60 Prozent der befragten Frauen gleich gut oder besser als Sausgruber – aber nur für 54 Prozent der befragten Männer. Auffällig ist, dass Wallner in der Gruppe der über 60-Jährigen mehr Befürworter hat als in der Gruppen der unter 29-Jährigen: So nennen 60 Prozent der Senioren Wallner gleich gut oder besser, aber nur jeder zweite Jugendliche oder junge Erwachsene. Angehörige der sogenannten Oberschicht fällen ein für Wallner günstigeres Urteil (64 Prozent) als Angehörige der sogenannten Unterschicht (50 Prozent). Klar ist die Sache nach Parteipräferenzen geordnet: 40 Prozent der FPÖ-Sympathisanten nennen Wallner „schlechter“ oder „gleich schlecht“ wie Sausgruber, 37 Prozent der Grün- und 35 Prozent der Rot-Wähler sind ebenfalls dieser Ansicht, aber nur sechs Prozent in der ÖVP-Wählerschaft. Ganz im Gegenteil: Für 81 Prozent der ÖVP-Sympathisanten ist Wallner der bessere oder gleich gute Politiker wie Sausgruber.

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