Österreich feiert seine Freiheit
Nationalfeiertag erinnert an freie Republik Österreich und ihre Neutralität.
Dornbirn. (VN-gt) Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 wurde Österreich in vier Zonen aufgeteilt und von Soldaten der Siegermächte USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion besetzt. Dem Land drohte das deutsche Schicksal, nämlich die Teilung in eine West- und eine Ostzone.
Wieder souverän
Nach langwierigen und zähen Verhandlungen schaffte die Bundesregierung, worauf Millionen Österreicher sehnsüchtig gehofft hatten: Die Unterzeichnung des Staatsvertrags am 15. Mai 1955. Er machte Österreich wieder zu einem souveränen Staat. Um dieses große Ziel zu erreichen, erklärte die junge Republik in ihrer Verfassung die „immerwährende Neutralität“, das heißt, Österreich wird sich keinen militärischen Bündnissen anschließen, weder der NATO noch dem Warschauer Pakt. Damit konnte Österreich in einer brisanten Zeit des Kalten Krieges sowohl die Skeptiker im demokratischen Westen als auch die Diktatoren im kommunistischen Ostblock versöhnlich stimmen.
90 Tage Frist für Besatzer
Vertraglich wurde auch festgelegt, dass die vier Besatzungsmächte Österreich nach der Ratifizierung des Vertrags innerhalb von 90 Tagen zu verlassen haben. Diese Frist lief am 25. Oktober 1955 ab, sodass der 26. Oktober 1955 der erste Tag war, an dem Österreich wieder ein freies und unabhängiges Land war.
Von 1955 bis 1964 wird der 26. Oktober eher bescheiden als „Tag der Fahne“ begangen. Dann erfolgt eine Aufwertung: Der 26. Oktober 1965 wird erstmals selbstbewusst als Nationalfeiertag bezeichnet. Zudem ist der
26. Oktober seither auch arbeitsfrei.
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