„Sandy“ lässt Wahlkampf pausieren

Obama und Romney sagen Termine ab: „Werde nicht so viel Wahlkampf machen können.“
New York. Hurrikan „Sandy“ wirbelt den Wahlkampf der US-Präsidentschaftskandidaten durcheinander. Eine Woche vor dem Wahltag arbeiten die Teams der beiden Kandidaten auf Hochtouren im Ringen um die Wähler in den neun bislang als unentschlossen geltenden Staaten. Doch der nahende Wirbelsturm zwingt sie zu zahlreichen Absagen und Programmänderungen. Amtsinhaber Barack Obama muss das Krisenmanagement organisieren, Herausforderer Mitt Romney sammelt derweil Spenden für die Menschen vor Ort. Mit Virginia, North Carolina, Ohio und New Hampshire liegen überdies vier der neun umkämpften Swing-States in der voraussichtlichen Schneise des Wirbelsturms. Obamas Wahlkampfteam sagte vorsorglich zahlreiche Termine ab, auch der Terminplan von Vizepräsident Joe Biden ist betroffen. Drei geplante Auftritte mit Ex-Präsident Bill Clinton ließ Obama ausfallen. „Ich werde in den kommenden Tagen nicht so viel Wahlkampf machen können“, sagte er in Florida.
Chance und Gefahr zugleich
Für den Amtsinhaber ist der nahende Wirbelsturm Chance und Gefahr zugleich. Einerseits kann der Präsident in der Krise seine Führungsqualitäten unter Beweis stellen. Eine effiziente Reaktion auf das Unwetter könnte ihm Wählerstimmen einbringen. Andererseits ist vor dem Eintreffen des Sturms kaum abzuschätzen, welches Ausmaß die Zerstörung haben wird. „Alles Notwendige wird bereitstehen“, versprach Obama. „Wir werden uns nicht in einer Fülle von Regeln verzetteln“, sagte er und kündigte ein vorausschauendes und unbürokratisches Krisenmanagement an.
Romney will neue Struktur
Herausforderer Romney hatte das Thema bereits im Vorwahlkampf aufgegriffen. Bei einer Fernsehdebatte der republikanischen Präsidentschaftsbewerber hatte er vor einigen Monaten angeregt, den Katastrophenschutz entweder vollständig in die Hände der Staaten zu legen, oder ihn zu privatisieren.
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