Johannes Huber

Kommentar

Johannes Huber

Trotz allem Wahlkampf

Spezial / 03.06.2013 • 21:31 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Bei einer Flutkatastrophe vor 16 Jahren zog sich der damalige Bundeskanzler Viktor Klima (SPÖ) gelbe Gummistiefel an, um sich beim Wasserschöpfen fotografieren zu lassen: Was von den Beratern als Werbemaßnahme gedacht war, ging nach hinten los. Alle Welt erkannte, dass es sich um eine gestellte und damit falsche Geste handelte.

Seither sind einige Politiker nicht viel gescheiter geworden: Nicht einmal gestern schafften es die Regierungsvertreter parteiübergreifend aufzutreten. Kanzler Werner Faymann (SPÖ) machte sich mit seinem Verteidigungsminister Gerald Klug in Oberösterreich ein Bild von der Lage, während Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) mit seinen Leuten, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Agrarminister Nikolaus Berlakovich, eine Pressekonferenz gab, um die Entwicklungen zu kommentieren.

Was, bitte, soll eine Regierung, die in Katastrophensituationen nicht regiert, sondern deren Mitglieder vielmehr selbst dann ganz offensichtlich Wahlkampf betreiben? Geht’s noch schlimmer? Ja. Auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache „musste“ sich zu Wort melden: In einer Aussendung forderte er, fünf Millionen Euro für Hochwasseropfer statt für die Entwicklungszusammenarbeit zu verwenden – Strache versuchte also, Hilfsbedürftige gegen Hilfsbedürftige auszuspielen.

johannes.huber@vn.vol.at, 01/3 17 78 34-10

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.