Schnell und wirkungsvoll helfen

Zurückweichende Flut macht Ausmaß der Katastrophe sichtbar. Vorarlberg will helfen.
Schwarzach. (VN-tm) 20 Grad und strahlend blauer Himmel. Während im Bezirk Krems gestern vier Orte mit zusammen 2000 Bewohnern vor der Evakuierung standen und Hunderte Helfer darum kämpften, einen unterspülten Damm zu halten, war in Schärding alles vorüber. Aber was heißt schon „vorüber“?
Der Pegel des Inn war im Norden Oberösterreichs fast wieder auf Normalstand gesunken. Aber das zurückweichende Wasser gab Bilder größter Verwüstung frei.
Tag und Nacht im Einsatz
700 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Bundesheer waren mit Schaufeln und schwerem Gerät beschäftigt, die Schäden nach den Überflutungen zu beseitigen. In der Altstadt wird es Tage dauern, bis die Infrastruktur wieder steht.
Als „bemerkenswert“ beschrieb Feuerwehrkommandant Michael Hutterer die Nachbarschaftshilfe: „Hunderte Freiwillige sind Tag und Nacht im Einsatz, um Nachbarn und Freunden bei den Aufräumarbeiten zu helfen.“ Schärding ist nur ein Beispiel. An allen Brennpunkten im Osten Österreichs wird es in den kommenden Tagen ans Aufräumen gehen. Noch weiß niemand die Schäden zu beziffern. Hilfe tut not. Deshalb rufen Diözese Feldkirch, Caritas Vorarlberg, Landesregierung und VN gemeinsam zu Spenden auf.
Der designierte Landesbischof Benno Elbs und die Dekane der katholischen Pfarreien haben gestern in einem gemeinsamen Brief alle Pfarreien aufgefordert, die Kollekte der Gottesdienste am kommenden Sonntag den Hochwasseropfern im Osten zukommen zu lassen. „Die Ereignisse der letzten Tage haben uns gezeigt, wie plötzlich Angst und Verzweiflung in unser Leben einbrechen können. Machtlos stehen wir dann vor dem Nichts, so wie jene Menschen, die dem Wasser ohnmächtig gegenüberstanden und -stehen.“ Elbs schreibt durchaus auch aus eigener Erfahrung. Es ist noch gar nicht so lange her, dass sein eigenes Zuhause in Langen bei Bregenz – der Bauernhof von Mutter und Bruder – ein Raub der Flammen wurde. Elbs weiß, wie sich das anfühlt, wenn Naturgewalten binnen Minuten alles vernichten.
Zur Solidarität verpflichtet
Solidarität ist ein zentraler Gedanke der Kirche. „Gerade deshalb ist es mir ein persönliches Anliegen, für die Opfer der Hochwasserkatastrophe zu beten und ihnen auch mit deiner Unterstützung schnelle Hilfe zukommen zu lassen“, schreibt Elbs an seine Priester. „Ein eigenes Spendenkonto wurde gemeinsam mit Land, VN und Caritas eingerichtet. Wir bemühen uns auch um den Aufbau von Pfarrpartnerschaften, die garantieren, dass die Hilfe schnell, unbürokratisch und direkt ankommt.“ Am kommenden Samstag liegt den VN ein Zahlschein bei. ##Thomas Matt##
Wir bemühen uns auch um den Aufbau von Pfarrpartnerschaften.
Benno Elbs
Spendenkonto: Raiffeisenbank Feldkirch, Kto. Nr. 40006, BLZ 37422, Kennwort: Katastrophe Österreich/Hochwasser 2013
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