Senfsaucen, die für Furore sorgen sollen

Spezial / 13.02.2014 • 19:06 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Patricia Wild und Anja Riedl rücken die Produkte ins perfekte Licht.
Patricia Wild und Anja Riedl rücken die Produkte ins perfekte Licht.

Wenn Bregenzerwälder Käse mit Feigen, Quitten oder Weintrauben verschmilzt. 

Götzis. (VN-ger) Keine Frage: Der Bergkäse zählt längst zum kulturellen Erbe des Bregenzerwaldes. Selbst Wissenschaftler beschäftigen sich mit der Thematik. Der Kulturanth­ropologe Christoph Kirchengst zum Beispiel, der im Rahmen seiner Doktorarbeit das „regionale Erfolgsprodukt“ erforscht hat: „Fast jeder hat mit dem Produkt Bergkäse irgendwie zu tun, ob als Produzent, Vermarkter, Touristiker oder einfach nur als Konsument“, spricht er dabei von einem „erbgewordenen Essen“.

Auch Hans-Peter Metzler (Schiff Hittisau) und Christian Greber (Greber Gastronomie) kommen am Bregenzerwälder Bergkäse nicht vorbei – dazu eine Scheibe frisches Bauernbrot, ein Glas guten Weins und fertig ist das Genießerglück? So gut wie. „Das lässt sich doch auf raffinierte Art und Weise verfeinern“, dachten sich die beiden Gastronomen im Jahr 2001.

Mehr als zwölf Kreationen

Mittlerweile sind die Senfsaucen aus dem Hause Furore in über zwölf verschiedenen Variationen zu haben. Mit Birnen, Feigen, Quitten, Marillen, Tomate, Paprika-Chili, Mango, Weintrauben, Bodensee-Apfel, Orangen oder Amarena-Kirsch. Verfeinert mit Sesam, Mandeln, Calvados, Ingwer und Limone, rosa Pfeffer oder Holunderbeeren. Kreiert als Begleiter zu Käse, Fleisch, Fisch, Terrinen oder Pasteten.

Die Vision der beiden Furore-Geschäftsführer ist es, „den Ursprungsgeschmack der Produkte nicht zu übertönen, sondern durch eine fruchtig-pikante Note zu begleiten.“ Das schmeckte auch den Juroren auf der Nahrungsmittelmesse SIAL in Paris, die die Senfsaucen mit einer „Best Innovations“-Auszeichnung bedachten.

Halbe Million

Zunächst in Bregenz aktiv, zog es die Firma im Oktober 2013 in den Götzner „Greber Park“. Dort werden derzeit rund eine halbe Million Gläser pro Jahr produziert und abgefüllt, darunter  Eigenmarken für andere Firmen. „Aber wir haben noch Luft nach oben“, sagt Marketerin Patricia Wild. Verwendet werden ausschließlich Früchte und Zutaten aus kontrollierter Herkunft, wenn möglich aus der Region und in Bio-Qualität.

Die Saucen heften sich außerdem auf die Fahnen, ohne Farbstoffe, ohne Konservierungsstoffe, ohne Geschmacksverstärker sowie gluten- und laktosefrei zu sein. Hauptmarkt sind der Einzelhandel und die Gastronomie in der Region, darüber hinaus werden Partner in Deutschland, der Schweiz, Ukraine, Finnland, den USA, Kanada und Australien be­liefert.

Alles Käse

Da die Senfsaucen perfekt mit dem „erbgewordenen Essen“ harmonieren, hat Furore neben Trüffel-Honig, Johannisbeer-Sekt- oder Apfel-Birnen-Gelee, Dill-Senf, Apfel-Preiselbeer-Sauce, Wein und Spirituosen vier Bregenzerwälder Käsespezialitäten im Programm. Den Ursalz-, Heuwiesen- und (Hoch)-Alpenkäse beziehen Metzler und Greber von Partnersennereien und produzieren daraus zudem ihre Bregenzerwälder Käsesuppe.

„Eine Käsesuppe isst eigentlich jeder gerne, aber selber machen tut man sie eher nicht. Wir machen sie so, wie man sie auch zu Hause zubereiten würde“, beschreibt Wild die Idee hinter dem Produkt, das unlängst auf der Anuga, der weltweit führenden Ernährungsmesse für Handel und Gastronomie in Köln, mit dem „Taste Award“ ausgezeichnet wurde.

Eine halbe Million Gläser werden jährlich befüllt.   Fotos: VN/Steurer
Eine halbe Million Gläser werden jährlich befüllt.   Fotos: VN/Steurer

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