Spritzig, prickelnd oder “krachend” muss sie sein

1927 wurde die Limonade von Johann Füssinger, dem Besitzer von „Bad Diezling“, erstmals abgefüllt. Er versetzte sein Tafelwasser mit Zitronen- und Orangengeschmack und gab dem Getränk den Namen Diezano und Diez-Orange. 1938 übernahm die Brauerei Fohrenburg „Bad Diezling“ und erwarb die Rechte für die Herstellung der „Ländle-Limonade“, die bis heute in den verschiedenen Geschmacksrichtungen erfolgreich verkauft wird.
Eine kleine Limonadenkunde mit Weinakademikerin Ursula Schnell.
Schwarzach. Der Ursprung der Limonade ist auf die römische Antike zurückzuführen. Die ersten Erfrischungsgetränke wurden aus Wasser und einem Schuss Essig hergestellt. Später genoss man an den Europäischen Höfen Limonaden aus Zitrone, Rosenblättern, Erdbeeren und Zimt. „Lemon Squash“, ein Naturprodukt aus Wasser, Zucker und Zitronensaft, war in England weit verbreitet. Im 19. Jahrhundert wurde die Rezeptur weiterentwickelt, erste künstlich hergestellte, mit Kohlensäure versetzte Limonaden kamen auf den Markt.
Herstellung
Limonaden bestehen aus Zucker, Trink- oder Mineralwasser, einem Fruchtsaftanteil, aus Genusssäuren, wie Zitronen-, Äpfel-, oder Essigsäure, aus Aromen, Farbstoffen und aus Zusätzen, die für die Typizität von Limonaden ausschlaggebend sind. Für die industrielle Herstellung von Limonaden wird kohlensäurehaltiges Wasser mit dem Limonadengrundstoff und den Süßungsmitteln versetzt.
Limonadenarten
Fruchtlimonaden haben einen maximalen Fruchtanteil von sechs Prozent. Lange Zeit waren Zitronen- und Orangenlimonaden marktbeherrschend. Heute gibt es eine Vielzahl von neuen Kreationen. Fruchtsaftgetränke enthalten einen höheren Saftanteil mit natürlichen Aromen und Fruchtfleisch. Der Klassiker unter den Fruchtsaftgetränken ist „Frucade“.
Kräuterlimonaden werden auf der Basis von Kräuterauszügen hergestellt. Das bekannteste österreichische Produkt ist Almdudler. Colalimonaden enthalten Phosphorsäure als Säuerungsmittel und Koffein. Aussehen und Geschmack orientieren sich am Vorbild von Coca-Cola.
Für die Herstellung von Bitterlimonaden oder Tonics wird Chinin, ein Alkaloid aus der Rinde des Chinarindenbaumes, als Grundsubstanz verwendet. Kracherl ist ein alter Begriff. Der Name stammt vom „krachenden“ Geräusch, das die Kohlensäure beim Öffnen der Flasche erzeugt. Die Schartner Bombe wird dieser Kategorie zugeordnet. Zu den Molke- und Malzlimonaden zählen Produkte wie Latella, Bionade oder Clausthaler.
Hausgemachte Limonaden
Mit etwas Fantasie und Experimentierfreudigkeit lassen sich vielfältige Aromen zu Limonaden verarbeiten: eine Limetten-Basilikum-Limonade mit Zucker und Mineralwasser, eine Wassermelonenlimonade mit Zitrone, braunem Zucker und Mineralwasser oder eine Limettenlimonade mit Vanillesirup.

Joachim Fink in Lingenau hat es sich zur Berufung gemacht, Limonaden nach eigenen Rezepturen zu produzieren. Für seine Ravilla-Limonaden verwendet er Bregenzerwälder Quellwasser und natürliche Zitronen- und Orangenaromen. Der Fit-Wäldertrunk ist aufgrund seines niedrigen Zuckergehaltes und dem feinen Zitronenarmona ein perfekter Durstlöscher.

Zwei Hamburger Studenten, Mirco Wiegert und Lorenz Hampl beschließen, dem Großkonzern Coca-Cola Konkurrenz zu machen, indem sie ein neues Produkt kreieren. Fritz-Kola enthält mehr Koffein, weniger Zucker, auf den Flaschenetiketten sind die Gesichter der beiden Gründer. Die ersten Limonaden werden in den Hamburger Szenekneipen verkauft und erhalten sofort Kultstatus. Die Produktpalette hat sich durch Orangen-, Melonen-, Zitronen- und Apfel-Kirsch-Holunderlimonaden erweitert.

Bionade ist ein biologisches Erfrischungsgetränk, das durch die Fermentation von natürlichen Rohstoffen erzeugt wird. Geschmacksrichtungen wie Holunder, Kräuter, Ingwer-Orange, Himbeer-Pflaume oder Zitronen-Bergamotte werden angeboten.