Bezirk Dornbirn in blauer Hand

In allen drei Orten des Bezirks gewinnt Hofer. In Hohenems mit 38 Prozent besonders eindeutig.
Dornbirn, Hohenems, Lustenau. „Das Ergebnis begeistert mich wirklich nicht“, sagt Dornbirns ÖVP-Bürgermeisterin Andrea Kaufmann am Sonntag. Dass Norbert Hofer in Dornbirn „nur“ knapp über 30 Prozent der Stimmen für sich verbuchen konnte, ist für sie ein schwacher Trost. Sie hätte sich erwartet, dass ihr Parteikollege Andreas Kohl als Politiker mit nationaler und internationaler Erfahrung deutlich besser abgeschnitten hätte. In der größten Stadt des Landes, die nach wie vor als ÖVP-Hochburg gilt, erreichte der Kandidat der Schwarzen nicht einmal die Zehn-Prozent-Marke (9,1 Prozent). Das Abschneiden von Alexander Van der Bellen ist für Kaufmann keine Überraschung, er liegt ein halbes Prozent hinter Hofer: „In größeren Städten ist das Wahlverhalten bei bundesweiten Abstimmungen anders als in ländlichen Gegenden.“
Freude in Hohenems
Kaufmanns Hohenemser Amtskollege Dieter Egger ist besser gelaunt. Schließlich ist Egger noch Vorarlberger FPÖ-Parteichef. Er analysiert: „Für mich ist das Ergebnis ein klares Zeichen, dass die Menschen eine Erneuerung wollen, die sie aber weder SPÖ noch ÖVP zutrauen.“ Khol schaffte in Hohenems 8,4 Prozent, Hundstorfer 3,2. Keine Freude hat Egger mit der Wahlbeteiligung in seiner Stadt, die um rund 14 Prozent niedriger ist als noch bei der Bundespräsidentenwahl vor sechs Jahren, allerdings ohne Berücksichtigung der Briefwahlstimmen. Egger kann sich vorstellen, dass viele Menschen das Amt des Bundespräsidenten inzwischen für entbehrlich halten und deshalb nicht zur Urne gegangen sind. In Lustenau verkündete Bürgermeister Kurt Fischer unmittelbar nach Auszählung der Stimmen kryptisch: „Es steht kein Stein auf dem anderen. Anders kann ich das gar nicht beurteilen.“
Dabei sah das Ergebnis in Lustenau nicht viel anders aus als in vielen anderen Kommunen. „Der Hofer war’s“, hieß es auch in der größten Marktgemeinde der Republik. Der FPÖ-Kandidat ließ die langjährige FPÖ-Hochburg zumindest am Sonntag wieder einmal in Blau erstrahlen. Norbert Hofer erreichte 35,2 Prozent der Stimmen, dahinter Van der Bellen mit 26,7 Prozent und Irmgard Griss (22,6 Prozent). ÖVP-Kandidat Andreas Kohl blieb knapp zweistellig, er kam auf 10,6 Prozent.
Der komplette Bezirk ist in FPÖ-Hand. Hofer kommt auf 32,8 Prozent, gefolgt von Alexander Van der Bellen mit 28,6 Prozent, Irmgard Griss erreicht 23,4 Prozent.
Vom Ergebnis in Dornbirn bin ich wirklich nicht begeistert.
Bgm. Andrea Kaufmann
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