Die Börsen mögen keine Unsicherheiten
Brexit hätte enorme wirtschaftliche Auswirkungen und würde zu Turbulenzen an den Märkten führen.
Schwarzach. (VN-reh) Unsicherheiten mag die Börse prinzipiell nicht. Das zeigen auch die Marktreaktionen bereits im Vorfeld der Brexit-Abstimmung. Der drohende Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union hatte die Aktienkurse auf breiter Front nach unten gezogen. Sicher sind sich nur die Buchmacher, dass Großbritannien mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit in der EU verbleiben dürfte. Und dennoch stellt sich die Frage, was passiert, wenn nicht.
Fakt ist: Ein Brexit würde mit großer Wahrscheinlichkeit zu wirtschaftlichen Nachteilen führen. „Im Falle eines Austrittes würde eine Periode der Unsicherheit das Land für sicherlich mindestens zwei Jahre belasten“, ist Christian Fegg, Vorstand der Schoellerbank Invest, überzeugt.
„Der Brexit wäre ein wirtschaftliches Desaster für das Königreich“, sagt Bank- Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer. Eine Abwertung des Pfunds, Inflationsanstieg und Rezession wären einige der Folgen. „Kurzfristig würde die aufkeimende Verunsicherung zu Turbulenzen an den Märkten führen, von denen Länder an der EU-Peripherie und die Länder Mittel- und Osteuropas besonders stark betroffen wären. Damit wäre auch Österreich als stark in Osteuropa engagiertes Land, anfällig für Verwerfungen“, so seine Analyse.
Wie kurz- oder mittelfristig die Turbulenzen an den Märkten anhalten werden, ist wiederum reine Kaffeesud-Leserei. Stimmen die Briten allerdings für einen Verbleib in der EU, könnte das aus lauter Erleicherung sogar zu einer „Sommerrallye“ an den Börsen führen.
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