Bereits mehrere aufsehenerregende Attentate
Bayern stand noch unter Schock nach Axt-Angriff bei Würzburg.
berlin. Der Angriff in dem Münchner Einkaufszentrum war nicht das einzige Attentat in Deutschland. Obwohl das Land bislang von schlimmeren Terroranschlägen mit hohen Opferzahlen wie etwa in Nizza, Paris oder Brüssel verschont blieb, ist auch die Bundesrepublik von aufsehenerregenden Angriffen heimgesucht worden. Erst am Montagabend war ein 17-Jähriger Flüchtling aus Afghanistan in einem Regionalzug bei Würzburg mit einem Messer und einer Axt auf vier Fahrgäste losgegangen. Danach attackierte er während der Flucht eine Spaziergängerin. Polizisten eines Spezialeinsatzkommandos erschossen den Mann. Später veröffentlichte das Sprachrohr der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die Nachrichtenagentur Amaq, ein Video des Afghanen. Darin bezeichnete er sich selbst als IS-Kämpfer. Aktuell befindet sich noch ein Opfer in Lebensgefahr.
München terrorerprobt
München selbst hat bereits zwei schwere Anschläge hinter sich. Am Abend des 26. September 1980 rissen 1,39 Kilogramm TNT zwölf Volksfestgäste am Oktoberfest in den Tod und verletzten 211. Schrauben und Nägel erhöhten die Zerstörungskraft. Auch der rechtsradikale Attentäter Gundolf Köhler starb. Nicht weit entfernt vom aktuellen Tatort überfielen wiederum am 5. September 1972 acht palästinensische Terroristen im Olympischen Dorf das Quartier der israelischen Mannschaft. Die Terroristen erschossen damals zwei jüdische Sportler und nahmen neun weitere als Geiseln. Später ging es per Hubschrauber zum Flugplatz Fürstenfeldbruck, wo eine Befreiung seit Stunden vorbereitet worden war. Bei der Befreiungsaktion starben alle neun Geiseln und ein deutscher Polizist im Kugelhagel. Auch fünf Terroristen wurden getötet, drei festgenommen. Nach dem Ende des Geiseldramas wurde die Spezialeinheit GSG 9 gegründet.