Coronavirus bringt Italien in Nöte

Spezial / 08.03.2020 • 22:30 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Regierung schränkt Bewegungsfreiheit von 16 Millionen Bürgern drastisch ein.

rom Die Lage in Italien spitzt sich dramatisch zu: Im Kampf gegen die Ausbreitung das Coronavirus schränkt die Regierung die Bewegungsfreiheit von rund 16 Millionen Bürgern drastisch ein. Ministerpräsident Giuseppe Conte sagte am Sonntagmorgen, die wirtschaftsstarke Lombardei und 14 andere Gebiete würden weitgehend abgeriegelt. Er habe das entsprechende Dekret unterschrieben. Davon betroffen sind die Millionenstadt Mailand und die Touristenhochburg Venedig ebenso wie Parma in der Region Emilia-Romagna. Außerdem bestätigte beziehungsweise verhängte die Regierung den Angaben nach Einschränkungen für ganz Italien wie den Stopp für Kinos, Theater, Museen, Demonstrationen und viele andere Veranstaltungen. Die neuen Sperrgebiete sollten ab sofort bis zunächst 3. April 2020 gelten, schrieben Zeitungen.

Die meisten Infektionen

Italien ist das Land in Europa mit den meisten bestätigten Sars-CoV-2-Infektionen. Die Zahl der Infizierten und Toten steigt trotz umfangreicher Gegenmaßnahmen stetig an. Bis Samstag zählten die Behörden 5883 Menschen mit einer Infektion, 233 davon sind gestorben. Die neuen Ankündigungen der italienischen Regierung dürften den Alltag der insgesamt rund 60 Millionen Bürger weiter verändern, nachdem die bisher eingeleiteten Maßnahmen wie landesweite Schulschließungen bereits viele tagtäglich treffen. „Wir stehen vor einer nationalen Notlage“, sagte Conte. Die neuen Sperrgebiete dürften nur aus „ernsten und unvermeidlichen“ Anlässen betreten oder verlassen werden, etwa zum Zwecke der Arbeit oder aus familiären Gründen, hieß es.

Weltweit sind bislang mehr als 100.000 Infektionen und rund 3500 Todesfälle registriert. Die Dunkelziffer nicht erfasster Fälle dürfte Experten zufolge jedoch noch weit darüber liegen.

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