Bildung über Internet stärker vorantreiben

Gesamteuropäisches System soll digitales Lernen vereinfachen.
E-LEARNING Schüler, Lehrer und Bildungseinrichtungen in Europa sollen nach den durchwachsenen Erfahrungen mit E-Learning in der Corona-Krise bessere Möglichkeiten für digitales Lernen bekommen. Die EU-Kommission beschloss nun zwei Initiativen, mit denen die Bildung im und über das Internet stärker vorangetrieben werden soll.
Ein entsprechender Aktionsplan sei auch vor dem Hintergrund der Pandemie zu sehen, in der Millionen Schüler auf das Lernen von daheim umsteigen mussten – mit dem Risiko, dass etliche nicht angemessen unterstützt werden und zurückfallen. Förderung von Digitalkompetenzen sei entscheidend, sagte EU-Kommissionsvize Margaritis Schinas: „Was wir brauchen, ist nicht das Reden über ein stärkeres Bewusstsein – wir müssen dies alles jetzt in konkrete Handlungen übersetzen.“
Gesamteuropäisches System
Der Plan umfasst Maßnahmen für den Aufbau eines gesamteuropäischen, möglichst für alle zugänglichen Systems digitaler Bildung. Er soll die EU-Haushaltsperiode von 2021 bis 2027 abdecken, über deren Finanzierung und Schwerpunkte derzeit noch zwischen den Mitgliedsstaaten und dem EU-Parlament gestritten wird. Manche Abgeordnete fordern etwa deutlich mehr Geld für Bildung und Forschung. „Die Coronavirus-Krise hat Fernunterricht über das Internet ins Zentrum der Bildungspraxis gerückt“, erklärte die Kommission. Es gebe den „dringenden Bedarf“, die digitale Bildung zu verbessern – auch in „strategischer und langfristiger“ Hinsicht.
Die für Digitales zuständige Kommissarin Margrethe Vestager sagte: „Dies ist eine Gelegenheit, Bildung für das digitale Zeitalter neu aufzustellen.“ Aus Sicht ihrer Kollegin Mariya Gabriel, die sich unter anderem mit Forschung und Jugend befasst, ist der Aktionsplan auch für die wirtschaftliche Erholung nach der Viruskrise zentral.
Neues Service-Portal
In Österreich hat das zuständige Bundesministerium ein Distance-Learning-Service-Portal (https://serviceportal.eeducation.at) für Lehrpersonen und Schulen eingerichtet, die sich bisher wenig mit digitalem Unterricht beschäftigt haben. In wenigen Minuten erhalten Lehrkräfte Anleitungen und anhand von Praxisbeispielen Antworten auf didaktische Fragen, wie etwa „Wie kann ich Unterlagen (auch externe) zur Verfügung stellen?“, „Wie kann ich Aufgaben stellen und einsammeln?“ oder „Wie kann ich Feedback auf die Arbeit der Schüler geben?“.

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