Tabakovic führt Austria Lustenau zum Sieg

Spezial / 08.05.2021 • 17:05 Uhr / 6 Minuten Lesezeit
Er war der Mann des Spiels: Haris Tabakovic erzielte zwei Treffer und war zudem der beste Mann auf dem Platz.<span class="copyright"> gep</span><span class="copyright">a</span>
Er war der Mann des Spiels: Haris Tabakovic erzielte zwei Treffer und war zudem der beste Mann auf dem Platz. gepa

Goalgetter Haris Tabakovic erzielt beim viel umjubelten 4:2-Sieg über SKU Amstetten zwei Treffer.

Lustenau Es geht ja doch noch. Und wie. Austria Lustenau gewinnt das Heimspiel gegen die Niederösterreicher völlig verdient. Auch weil man trotz zweier Rückschlage im Spiel nicht aufsteckte und viel Moral bewies. Der viel zitierte Trainereffekt hat gegriffen. Das Duo Alexander Schneider/Michael Kopf durften über den ersten Sieg in ihrem ersten Match jubeln.

“Wir haben vor dem Match besprochen, dass wir, egal was auch passiert, wir an uns glauben müssen. Bis zum Ende. Und das hat die Mannschaft richtig gut gemacht”.

Alexander Schneider, Trainer und Sportkoordinator Austria Lustenau

Viel Unterhaltung in Halbzeit eins

Die 100 Zuseher im Planet Pure Stadion sahen bei traumhaften Wetter von Start an eine muntere Partie. Beide teams versuchten, sofern es die Qualoität zuließ, nach vorne zu spielen. Dadurch ergaben sich auch auf beiden Seiten gute Chancen. Die erste Großchance hatten die Gäste. Issiaka Ouedraogo (14.) setzte sich über rechts gegen Till Cissokho durch, umspielte auch noch Goalie Domenik Schierl, konnte den Ball aber aus spitzen Winkel nicht im Tor unterbringen, traf nur das Aussennetz. Die Austria, betreut von Michael Kopf und Sportkoordinator Alexander Schneider, kam durch Wallace (16.) nur kurze Zeit später zur ersten Möglichkeit. Nach Anspiel von Brandon Baiye fiel der Schuss des Brasilianers aber zu schwach aus. Ab der 22. Minute nahm die Partie so richtig Fahrt auf. Zuerst musste Schierl einen Freistoß von Roman (22.) über die Latte drehen. Nach der anschließenden Ecke, getreten von Amstettens Spielmacher Roman, war Goalgetter David Peham (22.) per Kopf zur Stelle. Sein Schädel-Kracher traf zum Glück für die Austria aber nur die Stange. Die Austria schütteklte sich nur kurz, hatte im darauffolgenden Konter durch Haris Tabakovic (23.) selbst die Möglichkeit auf das 1:0. Der Schuss des Schweizer aus spitzen Winkel konnte Amstettens Dennis Verwüster parieren. Die wohl größte Möglichkeit auf die Führung wußte Lustenaus Fabian Gmeiner zu vereiteln. Der Aussenverteidiger kratze einen Kopfball von Ouedraogo (30.) von der Linie. In Folge gönnten sich beide Teams dann eine schöpferische Pause, wobei Nael Jaby (43.) und Tabakovic (45.) noch gute Chancen vergaben. Mit einem 0:0 ging es in die Kabinen.

Noch mehr Unterhaltung in Halbzeit zwei

Die zweite Halbzeit war dann Fußballvergnügen pur. Denn David Peham (49.) stellte mit seinem Elfmetertreffer, dem ein Foul von Baiye an ihm im Strafraum vorangegenagen war, die Führung für die Gäste her – und weckte damit die Austria richtiggehend auf. Keine zwei Minuten später schüttelte Haris Tabakovic, bester Mann am Platz, nach Zuspiel von Baiye seinen Gegenspieler ab und traf trocken zum 1:1-Ausgleich (51.). In weiterer Folge entwickelte sich ein wahrer Schlagabtausch, beide Teams agierten mit offenem Visier. Und erneut waren es die Gäste, die zur Führung trafen. Peham nahm die Kugel mit der Hand mit, was der schwache Schiedsrichter Dieter Muckenhammer übersah, schickte Roman in die Tiefe und dessen Stanglpass verwertete Can Kurt (62.). Ob der Fehlentscheidung tobten die 100 Zuschauer im Stadion, Schierl und Maak kassierten Gelb.

“Es war ein befreiter Auftritt. Das war der Unterschied zu den letzten Spielen. Man hat gespürt, dass jeder mit viel Freude am Werk war”.

Haris Tabakovic, Stürmer Austria Lustenau


Mit dem sprichwörtlichen Schaum vor dem Mund legte die Austria dann aber einen wahren Kraftakt hin, schüttelte die beiden Gegentreffer ab und machten sich auf, die Partie zu drehen. Zuerst war es Wallace (62.) der im zweiten Anlauf nach Flanke von Alexander Ranacher den Ausgleich besorgte, und dann brachte Tabakovic (81.9 die Seinen endgültig auf die Siegerstrasse. Der Schweizer verwandelte eine wunderbare Flanke von Baiye beenfalls im zweiten Anlauf – sein 14. Treffer in der Saison. Und zum Drüberstreuen eines wunderbaren Nachmittages in Lustenau war Innenverteidger Till Cissohko (90.) nach einem Kopfball von Tabakovic an die Stange zur Stelle und staubte zum Endstand ab.

Tabakovic wohl schwer zu halten

Haris Tabakovic war von den Amstetten-Verteidigern nicht zu halten. Ob die Austria den Topstürmer halten kann ist ob seiner leistungen auch fraglich.<span class="copyright">gep</span><span class="copyright">a</span>
Haris Tabakovic war von den Amstetten-Verteidigern nicht zu halten. Ob die Austria den Topstürmer halten kann ist ob seiner leistungen auch fraglich.gepa

Dem neuen Betreuerduo Schneider/Kopf fiel sichtlich ein Stein vom Herzen, zeigte die Mannschaft doch enorm viel Moral. “Wir haben vor dem Match besprochen, dass wir, egal was auch passiert, wir an uns glauben müssen. Bis zum Ende. Und das hat die Mannschaft richtig gut gemacht,” so Schneider. Torjäger Tabakovic sprach nach Spielende von, “einem befreten Auftritt. Das war der Unterschied zu den letzten Spielen. Man hat gespürt, dass jeder mit viel Freude am Werk war. Wir hätten eigentlich sogar noch mehr Tore machen können”. Auf die Frage, ob er denn fix auch nächste Saison im Lustenauer-Dress auflaufen würde, entkam dem 26-Jährigen nur ein kurzes Lachen und, “dazu kann ich nichts sagen”. Leistungsbezogen wäre es wohl “das Wunder von Lustenau”, würde der Schweizer nicht von einem anderen Klub aus seinem Vertrag herausgekauft werden.

Fussball, 2. Liga

27. Spieltag

Austria Lustenau – SKU Amstetten 4:2 (0:0)

Torfolge: 49. 0:1 Peham (Foulelfmeter), 51. 1:1 Tabakovic, 62. 1:2 Kurt, 68. 2:2 Wallace, 81. 3:2 Tabakovic, 90. 4:2 Cissokho

Gelbe Karten: 48. Ranacher (Foulspiel), 62. Maak, 62. Schierl (Kritik) bzw. 25. Deinhofer, 58. Ammerer (Foulspiel), 69. Wurm (Foulspiel)

Austria Lustenau: Schierl; Marceta, Cissokho, Maak, Gmeiner; Baiye, Grabher, Jaby (75. Steinwender); Ranacher (78. Anoff), Tabakovic, Wallace (88. Bösch)

Amstetten: Verwüster; Deinhofer, Offenthaler, Stark (36. Grasegger), Kurt; Kovacec (84. Schagerl), Ammerer, Wurm, Roman (84. Alli); Ouedraogo (73. Lichtenberger), Peham

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