Teamgold ist fürs Prestige wichtig

Sport / 11.02.2015 • 21:58 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Jubel nach sechs Mal Gold im Teambewerb: Michaela Kirchgasser, Eva Maria Brem und Nicole Hosp, sowie (v. l. n. r./stehend) Philipp Schörghofer, Marcel Hirscher und Christoph Nösig. Foto: apa
Jubel nach sechs Mal Gold im Teambewerb: Michaela Kirchgasser, Eva Maria Brem und Nicole Hosp, sowie
(v. l. n. r./stehend) Philipp Schörghofer, Marcel Hirscher und Christoph Nösig. Foto: apa

Österreich räumt bei der Ski-WM in Amerika weiter im großen Stil ab.

VAil, Beaver Creek. Österreichs Team räumt bei der Ski-WM in den USA weiter im großen Stil ab. Im Teambewerb holte Rot-Weiß-Rot bereits Goldmedaille Nummer vier, hinzu kommen zwei Silberne und eine Bronzene. Dementsprechend entspannt und zufrieden durfte das ÖSV-Team den rennfreien Mittwoch genießen. Ab heute gehen dann in Vail, Beaver Creek die vier Technik-Bewerbe über die Bühne.

Breit aufgestellt

„Wir gewinnen jetzt seit 25 Jahren im Weltcup den Nationencup. Dann ist es natürlich spitze, wenn man bei der WM auch den Teambewerb holt“, freute sich ÖSV-Sportdirektor Hans Pum. „Diese Goldmedaille freut mich besonders. Denn sie bestätigt einfach, dass wir breit aufgestellt sind.“

Im Gegensatz zu manch anderen Nationen überließen die Österreicher auch im Mannschaftsbewerb kaum etwas dem Zufall. „Wir haben diesen Bewerb sehr ernst genommen, wir wollten diese Goldmedaille unbedingt“, meinte Pum. Besonders wichtig dürften die Extraeinheiten für den Start mit eigenen Startmaschinen auf der Reiteralm gewesen sein, zudem wurde vermehrt der enge Torabstand trainiert. „Es ist uns alles aufgegangen, das ist eine super Geschichte“, so Pum.

Als ÖSV-Teamchef fungierte in Vail Andreas Puelacher, der Cheftrainer der Herren. „Das war wirklich eine Top­leistung von allen vier, die gefahren sind“, meinte der Tiroler angesichts der Leistungen von Marcel Hirscher, Christoph Nösig, Eva-Maria Brem und Michaela Kirchgasser. Puelacher hofft, dass in Zukunft auch die anderen Nationen mit ihren Topstars ans Werk gehen werden.

Auch Puelacher betonte, dass Gold der Lohn für die gewissenhafte Vorbereitung war: „Wir haben uns wirklich vorbereitet auf diesen Bewerb, mit Starttraining und allem Drum und Dran. Wir haben dieses Rennen nicht nur so nebenbei mitgenommen.“ Bereits 2018 könnte der Teambewerb auch olympisch sein, IOC-Präsident Thomas Bach hatte dies bei seinem Besuch in Beaver Creek in Aussicht gestellt.

Brem freute sich gleich im ersten WM-Rennen ihrer Karriere über Gold. „So schnell kann’s gehen, jetzt bin ich Weltmeisterin“, sagte die Tirolerin, die sich nun etwas entspannter ihrer Paradedisziplin Riesentorlauf widmen kann. „Es war mein Traum, dass ich in diese WM mit einer Teammedaille starte. Ich wollte den Riesentorlauf einfach nicht zu groß und wichtig für mich werden lassen. Dass ich dieses Projekt jetzt mit Gold abgeschlossen habe, ist einfach genial.“

Für das ganze Land gefahren

Die uneingeschränkte „Miss Teambewerb“ ist Kirchgasser. Die Salzburgerin gewann nach 2007 und 2013 bereits zum dritten Mal WM-Gold in diesem Bewerb. „Das war eine richtig enge Kiste, die wir dank perfektem Teamwork gewonnen haben“, sagte Kirchgasser, die einen Tag nach Kombi-Bronze ihre zweite Medaille holte. Kirchgasser strich das Spezielle an diesem Wettkampf hervor: „Es ist das Gefühl, dass du nicht nur für dich, sondern fürs Team und fürs ganze Land fährst.“

Über seine erste Medaille bei einem Großereignis durfte neben Brem auch Nösig jubeln. Der Tiroler hatte im Finale gegen Kanada sogar die Ehre, mit seinem Laufsieg den Sack endgültig zuzumachen. „Ich hab gewusst, wie es steht. Natürlich hab ich schon ein bisschen Druck gespürt. Aber ich hab nicht daran gedacht, dass es ein WM-Rennen ist, das hab ich perfekt ausblenden können. Als dann im Ziel alle auf mich zugesprungen sind, wusste ich, dass es sich ausgegangen ist . . .“

Alle Läufe im Teambewerb gewonnen: Marcel Hirscher. Foto: gepa
Alle Läufe im Teambewerb gewonnen: Marcel Hirscher. Foto: gepa

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