Eine Ansammlung von Fehlern

Sport / 22.02.2015 • 21:47 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Selbst vier Altacher Beine waren oft nicht in der Lage, die aggressiven Austrianer zu stoppen. Fotos: apa/2
Selbst vier Altacher Beine waren oft nicht in der Lage, die aggressiven Austrianer zu stoppen. Fotos: apa/2

Bitteres Erwachen, Altach bezog in Wien gegen die Austria eine 2:5-Niederlage.

Wien. Es war eine bittere Lektion, die Altach in Wien erteilt wurde – vor allem in Sachen Effektivität. Neun Ligaspiele lang waren die Rheindörfler gegen Wiener Klubs (Austria, Rapid, Vienna) – liga-übergreifend – ungeschlagen gewesen, am zweiten Rückrundenspieltag aber setzte es für die Canadi-Schützlinge ein echtes „Veilchen“. Gegenüber dem Admira-Spiel hatte der Trainer nicht nur mit Benedikt Zech, Lukas Jäger und Hannes Aigner drei Neue gebracht, er änderte auch das System. Dass Louis-Clement Ngwat-Mahop in der Nacht auf Samstag noch krank wurde, war aber schließlich nicht der einzige Grund für die bittere 2:5-Niederlage.

„Wir waren im Spiel ganz in Ordnung, vor allem nach der Pause. Aber man hat auch gesehen, dass wir in einzelnen Situationen nicht konsequent genug waren, auch das Zweikampfverhalten gefiel mir nicht“, analysierte Canadi kurz nach dem Spiel. Es waren vor allem Eigenfehler, die die taktische Ausrichtung schon in der Anfangsphase zerstörten, Ronald Gercaliu etwa patzte schon nach elf Minuten, als seine missglückte Kopfball-Rückgabe von Austrias Philipp Zulechner erlaufen wurde, dieser dann auch noch Rückkehrer Benedikt Zech überlief, seine Auflage aber „Adressat“ Raphael Holzhauser verpasste. So setzte man sich unfreiwillig selbst unter Druck und lud die sichtlich verunsicherte Austria geradezu zum Forecheking und Toreschießen ein. Letzteres klappte nur zwei Minuten später. Dieses Mal patzte Philipp Netzer in der Vorwärtsbewegung. Der Kapitän verlor nahe der Strafraumgrenze den Ball an Fabian Koch, der noch Gercaliu austanzte und aus gut 16 Metern einschoss. Das frühe 0:1 aus Altacher Sicht sorgte für zusätzliche Unordnung und machte es für die Wiener weiter leicht. Schlussmann Andreas Lukse war dann nach einem Freistoß von Alexander Gorgon auf dem Posten (16.), wenig später (24.) war er erneut machtlos. Ausgangspunkt war ein Fehlpass von Jäger in der Angriffszone – und dann ging es schnell. Marco Meilinger nahm den Ball auf, spielte steil auf Zulechner und dieses Mal passte dessen Vorlage in den Lauf von Gorgon, der trocken abschloss. Gut eine halbe Stunde lang wiederholten sich die Szenen im Austria-Stadion. Fehler im Altacher Spielaufbau, ein langer Pass der Wiener und schon war Gefahr in Verzug. Zechs Kopfball (36.) nach einer Kovacec-Ecke war diesbezüglich eine wohltuende Ausnahme.

Aigners Doppelschlag

Der Abwehrchef stand dann Sekunden vor dem 0:3 im Mittelpunkt, als er von Zulechner regelwidrig angesprungen wurde. Der Referee aber ließ weiterspielen und Holzhauser vollendete (54.). Dabei war Altach zu diesem Zeitpunkt schon besser im Spiel, dank der eingewechselten Ismael Tajouri und Marti Riverola, der sein Liga-Debüt feierte. Ein Traumpass von Tajouri auf Aigner führte zum Anschlusstreffer (62.). Nur Sekunden danach doppelte der SCRA-Torjäger nach einem Patzer von Austria-Keeper Heinz Lindner nach – 2:3, die Hoffnung lebte wieder. Aber nur kurz, denn die Fehlerquote hielt ebenso an. Nicht nur, dass Marko Kvasina vergessen wurde, nach seiner Kopfballvorlage auf Gorgon wurde dessen Torschuss von Gercaliu auch noch abgelenkt (69.). Das Spiel war damit gelaufen, der Rest nur Zugabe. „Fünf Gegentore beim Debüt, das ist nie gut“, war Zech danach so richtig bedient.

Lieber einmal ein Spiel 2:5 verlieren, als fünfmal mit 0:1.

Damir Canadi
Jan Zwischenbrugger, links gegen Markus Suttner, hatte Probleme.
Jan Zwischenbrugger, links gegen Markus Suttner, hatte Probleme.
Rückkehrer Benedikt Zech erlebte als Abwehrchef einen bitteren Nachmittag in der Generali Arena. Foto: apa
Rückkehrer Benedikt Zech erlebte als Abwehrchef einen bitteren Nachmittag in der Generali Arena. Foto: apa

Fußball – tipico Bundesliga 2014/15

21. Spieltag

FK Austria Wien – Cashpoint SCR Altach 5:2 (2:0)

Generali Arena, 6350 Zuschauer, SR Kollegger (St)

Torfolge: 13. 1:0 Fabian Koch, 24. 2:0 Gorgon, 54. 3:0 Holzhauser, 62. 3:1 Aigner, 63. 3:2 Aigner, 69. 4:2 Gorgon, 86. 5:2 Stronati

Gelbe Karten: 26. Stronati, 40. 40. Rotpuller, 51. Suttner, 55. Holzhauser (alle Austria/alle Foulspiel)

FK Austria Wien (4-2-3-1): Heinz Lindner/4; Fabian Koch/2, Rotpuller/3, Stronati/3, Suttner/3; Holland/3, Holzhauser/2; Gorgon/2, Kvasina/3 (72. Alexander Grünwald/0), Meilinger/3 (67. Royer/0); Zulechner/2

Cashpoint SCR Altach (3-4-1-2): Lukse/2; Zwischenbrugger/4 (46. Tajouri/2), Zech/3, Gercaliu/3; Lienhart/3, Jäger/4, Netzer/4, Kovacec/3 (62. Luxbacher/3); Patrick Salomon/4 (46. Riverola/3); Bodul/3, Aigner/2

Notenschlüssel: Nach dem Schulnotensystem, von 1 (sehr) bis 5 (nicht genügend). 0 = zu kurz eingesetzt

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