Historisches Gold durch Gruber

ÖSV-Kombinierer holt als erster Österreicher Einzel-WM-Gold. Silber für Schlierenzauer auf Großschanze.
falun. Bernhard Gruber kommt dem Idealbild eines Nordischen Kombinierers ziemlich nahe. Der Salzburger versteht es blendend, die so gegensätzlichen Disziplinen Skispringen und Skilanglauf zu verbinden. Er holte bei allen vier Großereignissen seit 2010 Edelmetall – als 32-Jähriger eroberte er nun in Falun mit Gold von der Großschanze den ersten Einzel-WM-Titel eines Österreichers.
In Vancouver hatte Gruber 2010 vor allem von seiner Stärke auf der Schanze profitiert und war als bester Springer Olympia-Dritter von der Großschanze geworden. In der Folge hat der Gasteiner viel in den Langlauf investiert. Die Qualität im Springen hat nach anfänglichen Problemen dadurch kaum gelitten. 2012 und 2013 gelangen ihm nach fast vierjähriger Unterbrechung auch wieder zwei Weltcupsiege, nach dem jüngsten bei der WM-Generalprobe hält er bei insgesamt fünf. In Schweden war er erneut bester Springer und bewies auch im Langlauf Klasse. Gruber holte bereits seine insgesamt dritte Einzelmedaille und die fünfte bei einer WM.
Für die übrigen Österreicher waren Spitzenplätze schon nach dem Springen außer Reichweite. Dennoch durfte sich der Egger Sepp Schneider bei seinem Einzel-WM-Deüt über den starken 13. Platz (+36,9) freuen. Christoph Bieler, der durch verpatzte Landung im Springen (129,5 m) wertvolle Zeit herschenkte, belegte den 19. Platz (59,3) knapp vor Lukas Klapfer (21./+1:25,3).
Mentale Meisterleistung
Nicht wie erwartet Stefan Kraft, sondern überraschend Gregor Schlierenzauer hat auf der Großschanze für die vierte ÖSV-WM-Medaille in Falun gesorgt. Der Tiroler sicherte sich hinter dem überragenden Deutschen Severin Freund Silber. Bronze ging an Rune Velta aus Norwegen. Der Normalschanzen-Dritte Kraft belegte Rang fünf.
Im Gegensatz zu Schlierenzauer waren Freund (Silber Normalschanze, Gold Mixed) und Velta (Gold Normalschanze, Silber Mixed) in Falun schon zuvor enorm stark gesprungen. Auf dem großen Lugnet-Bakken blühte der Tiroler aber doch noch auf. „Das war eine Meisterleistung, auch mental. Dass es so aufgeht, ist unglaublich. Man muss aber auch sagen, ich habe auch das nötige Glück gehabt. Es macht mich unglaublich stolz, dass ich doch noch eine Einzelmedaille hole“, meinte Schlierenzauer. Sein bereits zehntes WM-Edelmetall erhält er allerdings erst heute.

FALUN,SWEDEN,26.FEB.15 – NORDIC SKIING, SKI JUMPING – FIS Nordic World Ski Championships, large hill, men. Image shows Gregor Schlierenzauer (AUT) and his girlfriend. Photo: GEPA pictures/ Christopher Kelemen

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