Das DTM-Feld rückt zusammen

Sport / 03.05.2016 • 21:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Die Piloten von BMW, Mercedes-Benz und Audi (v. l.) können den Saisonstart im Deutschen Tourenwagen-Masters nach über einem halben Jahr Rennpause kaum erwarten. Foto: noger
Die Piloten von BMW, Mercedes-Benz und Audi (v. l.) können den Saisonstart im Deutschen Tourenwagen-Masters nach über einem halben Jahr Rennpause kaum erwarten. Foto: noger

Durch Feintuning am sportlichen Reglement entsteht eine hohe
Leistungsdichte.

Hockenheim. (VN-dg) Nach 202 Tagen Winterpause wird es für die DTM-Teams endlich wieder ernst: Auf dem Hockenheimring beginnt am Samstag um 13.50 Uhr das mit 20 Minuten extrem kompakte und dadurch meist ebenso spannende Qualifying für das erste Rennen der Saison 2016. Um 16 Uhr erlischt die Ampel, 24 Piloten geben Gas beim Saisonauftakt, dem 40 Minuten langen „Sprintrennen“. Am Sonntag wird das 20-minütige Qualifying ab 12.30 Uhr ausgetragen, und um 14.30 Uhr heißt es dann: Start zum 60-Minuten-Hauptrennen inklusive Reifenwechselstopp.

Über den Winter haben die DTM-Macher, die ITR (Internationale Tourenwagenrennen e. V.) und der DMSB (Deutscher Motorsportbund), am Regelwerk kleine Änderungen vorgenommen. Aus Kostengründen ist an den Autos selbst weiterhin keine Weiterentwicklung erlaubt.

Feintuning am Reglement

Die Änderungen betreffen vor allem die „Performance“-Gewichte und das „Drag-Reduction-System“ (DRS/umklappbarer Heckflügel). 2015 war das System rund um die Performance-Gewichte noch nicht perfekt abgestimmt und hat stark in die Rennergebnisse eingegriffen. Für heuer wurde das optimiert, indem die Ballast-Gewichte nun von Rennen zu Rennen angepasst werden – und zwar direkt nach dem Qualifying, basierend auf den Zeitabständen. Alle Autos einer Marke bekommen neu dasselbe Gewicht dazugepackt, oder dürfen abspecken. Somit will man keinen einzelnen Fahrer bestrafen, aber verhindern, dass ein Hersteller dominiert. Beim DRS wurde die Anzahl der Heckflügel-Umklappungen limitiert. In der Vergangenheit konnten die Verfolger das ganze Rennen über das DRS einsetzen, um besser am Vordermann zu bleiben. Das machte es schwer, sich abzusetzen. Die Zahl der Aktivierungen (von Rennen zu Rennen verschieden) soll es nun fairer machen.

In der DTM ist Leistungsdichte unter den Herstellern gewünscht, damit die Rennserie bei den Fans gut ankommt. Weil BMW aber angeblich einen konstruktionsbedingten Rückstand mit ihrem M4-Renner hat, der aufgrund der Homologation nicht durch eine technische Weiterentwicklung kompensiert werden kann, haben die Gegner – Audi und Mercedes-Benz – den Bayern Schützenhilfe gewährt. BMW darf nun die gesamte Saison mit einem um fünf Zentimeter breiteren Heckflügel und 7,5 kg weniger Basisgewicht an den Start gehen. BMW wird mit 1112,5 kg antreten, Audi und Mercedes wie bisher mit 1120 kg. Dem Vernehmen nach hätte BMW mit dem Ausstieg gedroht, wenn die Gegner nicht diese Zugeständnisse zum 100-jährigen Firmenjubiläum der Bayern gemacht hätten.

Das 24 Fahrer umfassende Starterfeld (alle drei Hersteller setzen acht Autos ein) ist über den Winter praktisch unverändert geblieben. Man setzt auf Kontinuität. Einzig bei Mercedes wurde der in die Formel 1 aufgestiegene amtierende DTM-Champion Pascal Wehrlein durch den 19-jährigen GP3-Meister Esteban Ocon (Fra) ersetzt.

Fahrerfeld fast unverändert

Der Tiroler Lucas Auer darf bei Mercedes seine zweite Saison in Angriff nehmen, nachdem er vor allem gegen Saisonende 2015 eine aufsteigende Tendenz gezeigt hatte. Auer-Förderer und Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff erhofft sich von dem 21-jährigen Kufsteiner weitere Steigerungen. Intern wechselte Auer vom ART-Werksteam zum Mücke-Team aus Berlin. „Ich möchte heuer meine Leistung konstant abrufen und mich vor allem im Qualifying weiter steigern. Dann schaffe ich es vielleicht sogar auf das Podium“, so der Tiroler.

Ich möchte heuer meine Leistung konstant abrufen.

Lucas Auer

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