Brändle startet die „Mission Rosa“

Sport / 04.05.2016 • 19:34 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Matthias Brändles Traum ist rosa, die Farbe des Führungstrikots beim Giro d’Italia. Foto: Kerckhoffs/BettiniPhoto
Matthias Brändles Traum ist rosa, die Farbe des Führungstrikots beim Giro d’Italia. Foto: Kerckhoffs/BettiniPhoto

Hohenemser Radprofi will morgen beim Auftakt des Giro d’Italia in Apeldoorn glänzen.

apeldoorn. (VN-akp) Für Matthias Brändle (26) steht der Saisonhöhepunkt vor der Tür. Beim Auftaktzeitfahren morgen für den Giro d’Italia über 9,8 Kilometer im niederländischen Apeldoorn ist volle Konzentration gefordert. Der Ex-Stundenweltrekordhalter verfolgt den Traum vom Rosa Trikot. Sein Ziel ist zumindest ein Top-Fünf-Rang. Doch die Konkurrenz bei der 99. Edition könnte nicht hochklassiger sein. Mit dem Schweizer Fabian Cancellara (Trek) steht der vierfache Weltmeister im Einzelzeitfahren am Start. Weitere Spezialisten im Kampf gegen die Uhr und das erste Maglia Rosa 2016 sind Lokalmatador Tom Dumoulin (Giant), im Vorjahr Vierter beim Prolog der Tour de France, oder der 4000-m-Weltmeister auf der Bahn, Stefan Küng (Sui/BMC).

Top-Acht-Ränge. Brändle startet nach 2010 und 2012 zum dritten Mal bei der Italien-Rundfahrt. 2012 eroberte er einen siebten und achten Etappenrang. Nach dem morgigen Auftakt erhofft sich der Hohen­emser in der ersten Woche von seinem IAM-Team eine Freikarte für Ausreißversuche.

Vorbereitung. Mittels Höhentraining hat sich Brändle auf die Herausforderung vorbereitet. Der 26-Jährige hat 14 Tage lang auf dem Säntis auf 2502 Metern übernachtet, jedoch unten im Tal trainiert. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl, die Form ist gut und der letzte Test stimmt mich zuversichtlich. Auch mental bin ich gut drauf. Um meinen Traum vom Rosa Trikot zu verwirklichen, muss aber alles perfekt passen“, weiß der Prolog-Siebente der Tour de France 2015.

Zimmerkollege. Das IAM-Team nominierte auch Stefan Denifl, der zum zweiten Mal nach 2012 beim Giro startet. Der Sieger der Bergwertung der Tour de Suisse im Vorjahr wird sich auf die Etappen für die Kletterer konzentrieren. „Cool, wir haben ein Österreicher-Zimmer“, freut sich Brändle.

Olympia. Beim Giro haben die österreichischen Teilnehmer Riccardo Zoidl (Trek), Georg Preidler (Giant), Stefan Denifl und Brändle die letzte Möglichkeit, ihre Empfehlung für eine Olympianominierung abzugeben. Der Österreichische Radsportverband vergibt zwei Tickets, einer dieser beiden Fahrer wird auch das 50 Kilometer lange Einzelzeitfahren bei den Spielen in Rio de Janeiro bestreiten. Neben dem Prolog hat Brändle daher auch das 40,5 km lange Einzelzeitfahren auf der neunten, kupierten Giro-Etappe im Visier. Hier erwartet Nationalteamtrainer Franz Hartl ein ansprechendes Resultat. „Daher werde ich versuchen, mich zwei Tage davor zu schonen, so gut es geht“, so Brändle. Im Kampf um die zwei Olympia-Tickets ist noch alles offen.

Bluttest. Drei Tage vor dem Giro-Start unterziehen sich alle Profis einem obligatorischen Bluttest. Brändle wurde am Sonntag zudem von der NADA und am Montag früh von der WADA getestet. „In meiner Karriere hatte ich rund 100 Kontrollen, im Schnitt etwa 15 pro Jahr. Bei Gesprächen mit Profisportlern stellte sich heraus, dass sie während ihrer Karriere noch nie eine Probe abgeben mussten. Im Radsport wird im Gegensatz dazu extrem viel getestet, aber das sorgt für Chancengleichheit“, betonte Brändle.

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