Nur der Chefmechaniker ist neu

Timo Scheider geht
nun bereits in seine
16. DTM-Saison und setzt auf Kontinuität.
Lochau. Der zweifache Ex-DTM-Champion erreichte im Vorjahr „nur“ den 18. Gesamtrang in der populärsten Tourenwagen-Rennserie Europas. Dennoch hält Audi aus Überzeugung an dem sympathischen Wahl-Lochauer fest. Der 37-Jährige wird am Wochenende bereits in seine 16. DTM-Saison gehen. Zwischendurch wird der Lochauer auch das legendäre 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife bestreiten.
Die DTM-Saison 2015 endete mit einem Sieg beim Sprintrennen am Samstag in Hockenheim. Was hast du dir für heuer vorgenommen?
Scheider: Der Sieg war ein schöner Saisonhöhepunkt, und es hat richtig gutgetan, sich so in den Winter zu verabschieden. Natürlich wollen wir als Team genau dort wieder anknüpfen. Wir hatten uns für das letzte Rennwochenende im Vorjahr bei unserer Abstimmungs-Strategie etwas einfallen lassen, was mir deutlich geholfen hat. Ein Saisonauftakt ist immer wieder aufs Neue aufregend, weil man nach der langen Winterpause noch nicht genau weiß, wo man von der Leistung her steht.
Heuer verändert sich nur wenig. Hilft das?
Scheider: Gemäß Reglement darf ja das Auto fast gar nicht weiterentwickelt werden, die Technik ist praktisch eingefroren. Ich fahre weiterhin für das Audi-Sport-Team Phoenix von Ernst Moser. Laurent Fedacou bleibt im dritten Jahr in Folge mein Renningenieur. Wir verstehen uns exzellent. Für Laurent war der Erfolg in Hockenheim sein erster Sieg überhaupt in der DTM. Der einzige geänderte Faktor in meinem Umfeld ist unser neuer Chefmechaniker. Sicher helfen diese Kontinuitäten, um ab dem ersten Rennwochenende möglichst gut zu sein.
Was wird 2016 den Ausschlag geben, wenn es um Siege in der DTM geht?
Scheider: Einmal mehr reden wir über Nuancen, die den Unterschied machen. Wir haben nicht sehr viel Trainingszeit vor den Rennen, also müssen wir alles bestmöglich auf den Punkt bringen. Gerade zu Saisonbeginn ist es wichtig, rasch einen guten Rhythmus zu finden. Neu ist seit dem Vorjahr die Zahl der Rennen. Hatte man davor einmal ein Rennen mit null Punkten beendet, zählte man schon nicht mehr zum Favoritenkreis. Seit 2015 fahren wir nun – weil wir schon am Samstag ein Sprintrennen haben – doppelt so viele Rennen. Dadurch bleibt die Meisterschaft länger offen und somit auch spannend.
Wie intensiv wird die Saison?
Scheider: In diesem Jahr werde ich mehr Rennen fahren als 2015. Neben den 18 DTM-Rennen darf ich auch noch einen zweiten Audi-R8-LMS für Land-Motorsport bei dem 24-Stunden-LangstreckenRennen auf dem Nürburgring fahren. Der neue R8-LMS ist traumhaft schön, und er ist ein richtig geiles Rennauto. Entwickelt hat ihn die Mannschaft von Audi-Sport-Customer-Racing unter dem Technischen Leiter Armin Plietsch, der mein Renningenieur bei den Titelerfolgen 2008 und 2009 war. Priorität hat freilich die DTM, aber ich freue mich auch unheimlich auf das Langstrecken-Rennen in der „Grünen Hölle“ auf der Nürburgring-Nordschleife. Ich werde mir dort am 28./29. Mai den R8-LMS mit meinem Teamkollegen Mike Rockenfeller und Marc Basseng teilen.
Wie läuft es mit Scheider-ADAC-Formel-4-Team?
Scheider: Über den Winter haben wir die Homebase von Polch bei Koblenz nach Tettnang am Bodensee verlegt. Dadurch sind schon mal für mich die Wege viel kürzer geworden. Beim Saisonauftakt in Oschersleben vor zwei Wochen schaffte unser Pilot Kenneth Gulbrandsen (18/Norwegen) mit Rang zehn für unser Team den allerersten Meisterschaftspunkt.
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