Heimsieg für Dumoulin

Sport / 06.05.2016 • 22:37 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Matthias Brändle fehlten beim Zeitfahren in Apeldoorn 14 Sekunden auf Sieger Tom Dumoulin.  Fotos: akp
Matthias Brändle fehlten beim Zeitfahren in Apeldoorn 14 Sekunden auf Sieger Tom Dumoulin. Fotos: akp

Matthias Brändle beim Giro-Auftakt im Zeitfahren in Apeldoorn auf Platz neun.

apeldoorn. Der Niederländer Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) bescherte den heimischen Radfans in Apeldoorn beim Auftakt-Zeitfahrens des Giro d’Italia einen Sieg und schlüpfte damit ins Rosa Trikot des Gesamtführenden. Der 25-Jährige fuhr auf der 9,8 Kilometer langen Strecke eine Zeit von 11:03 Minuten und war um nur eine Hundertstel schneller als der Zweitplatzierte Slowene Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo). Andrey Amador (Movistar) komplettierte als Dritter das Podium (+ 6 Sek.). Der Hohenemser Matthias Brändle (IAM Cycling), der mit dem Führungstrikot geliebäugelt hatte und zumindest einen Top-Fünf-Rang erreichen wollte, erreichte Rang neun. Sein Rückstand betrug 14 Sekunden. „Ich habe hier um den Sieg gekämpft, aber die Konkurrenz war stärker. Natürlich bin ich enttäuscht, aber ich habe keinen Fehler gemacht. Ich hatte zwar keinen sehr guten, aber einen guten Tag und ich habe alles gegeben. Dennoch hat es nicht gereicht“, resümierte der 26-Jährige im Ziel.

Frühe Startzeit gewählt

Der Prolog-Siebente der Tour de France 2015 wählte eine frühere Startzeit als die Mitfavoriten. Brändle rollte als 36. von 198 Fahrern von der Startrampe im Omnisport Velodrome. „Da wir dachten, dass sich der Wind im Laufe des Nachmittags dreht, haben wir diese Entscheidung aus taktischen Gründen getroffen. Ob es richtig war, ist im Nachhinein schwer zu beurteilen, da es hier generell sehr windig ist“, so Brändle. Nur wenige Minuten saß er nach seiner Bestzeit auf dem sogenannten „heißen Stuhl“, ehe der Vorarlberger vom Schweden Tobias Ludviggson (Trek), dem späteren Viertplatzierten, abgelöst wurde. Stark präsentierte sich auch der Steirer Georg Preidler (Giant), der Rang 13 (+17 Sek.) belegte. Mitfavorit Fabian Cancellara (Trek) litt an einer Magen-Darm-Erkrankung und belegte wenige Hundertstel vor Brändle Rang acht.

Brändle und sein IAM-Team haben es sich im Verlauf des dreiwöchigen Giro zum Ziel gesetzt, eine Etappe zu gewinnen. „Wir werden es bei den Sprintankünften dieses Wochenende oder kommende Woche mit Fahrern in der Fluchtgruppe versuchen“, erklärte der Ex-Stundenweltrekordhalter.

Rosa statt oranje

Apeldoorn kleurt roze – Apeldoorn in Rosa. Die Großstadt mit 155.000 Einwohnern in der Provinz Gelderland empfing die Radprofis gebührend. Für einmal tauchten die Oranjes ihre Lieblingsfarbe in Rosa. Die Vorgärten waren geschmückt mit Fahnen, Luftballons und Fahrrädern in der Farbe des Giro. Die Radsportbegeisterung der Niederländer zeigte sich nicht nur durch die Tausenden Besucher bei der Teampräsentation am „Marktplein“ im Zentrum von Apeldoorn. Massen von Radfans säumten die
9,8 Kilometer lange Strecke und feierten mit Gleichgesinnten aus vielen verschiedenen Nationen ein Sportfest. Besucher aus aller Welt feuerten die 198 Profis beim Auftakt der Grand Tour an.

Heute folgt eine 190 Kilometer lange Flachetappe von Arnhem nach Nijmegen. Am Montag, dem ersten Ruhetag, erfolgt die Überstellung über rund 3000 Kilometer per Flugzeug ganz in den Süden Italiens. Die Rundfahrt wird in der Provinz Catanzaro in Kalabrien fortgesetzt.

Unterstützung für Matthias Brändle beim Giro: Papa Arnold und Mama Sigrid Arnold Brändle, Brigitte Kleber, Matthias Gorbach, Christian Pauger und Niklas Herburger. Foto: akp
Unterstützung für Matthias Brändle beim Giro: Papa Arnold und Mama Sigrid Arnold Brändle, Brigitte Kleber, Matthias Gorbach, Christian Pauger und Niklas Herburger. Foto: akp

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