Bregenz erteilt Hard eine Lektion

Sport / 12.05.2016 • 22:47 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Bregenz-Spielmacher Tobias Warvne war trotz der Manndeckung nie in den Griff zu bekommen und lieferte eine bärenstarke Leistung ab.  Fotos: GEPA
Bregenz-Spielmacher Tobias Warvne war trotz der Manndeckung nie in den Griff zu bekommen und lieferte eine bärenstarke Leistung ab. Fotos: GEPA

32:26-Heimsieg für Lucas Mayer und Co. im ersten Halbfinale gegen die Roten Teufel.

Bregenz. (VN-jd) War das der Machtwechsel an der Ländle-Spitze? Im ersten Duell der im Modus Best of three ausgetragenen Halbfinalserie der Handball-Liga Austria verpasste Bregenz dem Alpla HC Hard eine Lehrstunde: Die Festspielstädter, ihres Zeichens neunfacher Titelträger (letztmals 2010), setzten sich in eigener Halle im ewig jungen Prestigeduell gegen den Meister der letzten vier Saisonen mit 32:26-Toren durch. Das Rückspiel steigt bereits am Montag (18.10 Uhr) in Hard, ein mögliches drittes Duell um den Finaleinzug würde am 20. Mai (18.30 Uhr), dann wieder in der Handballarena Rieden, über die Bühne gehen. Nach den üblichen Verabschiedungszeremonien zum Saisonende und einem fast freundschaftlichen Abtasten nach dem Motto „Tust du mir nicht weh, tu ich dir auch nichts zuleide“ nahm die Partie nach einer Viertelstunde so richtig Fahrt auf. Zu diesem Zeitpunkt lag Bregenz mit 9:6 vorne und Hard-Coach Markus Burger sah sich zu einer Auszeit gezwungen. Mit Erfolg, wie sich herausstellte, denn in der Folge konnten die Roten Teufel vom Bodensee im ersten Überzahlspiel auf 9:9 (18.) gleichziehen. So richtig Stimmung, sowohl auf dem Parkett als auch auf den Zuschauerrängen, kam dann in der 24. Minute auf: Bregenz-Abwehrstratege Dominik Bammer und Hard-Kreisläufer Peter Dudas gerieten sich in die Haare: Am Ende eines verbalen Wortgefechtes musste Bammer nach einer doppelten Zeitstrafe vorzeitig vom Parkett. Abermals in Überzahl spielend ging Hard mit 14:12 (28.) in Führung und ging mit einem Zwei-Tore-Polster (16:14) in die Kabine.

Von 14:16 auf 27:22

Was Bregenz-Coach Robert Hedin in der Pause seinen Jungs „einimpfte“, wird wohl nie wirklich in Erfahrung zu bringen sein. Auf jeden Fall war es zielführend, dem nach dem Seitenwechsel zogen die Gastgeber alle Register ihres Könnens. Nach einem 4:2-Lauf warf dann selbst Hard-Routinier Golub Doknic die Nerven weg und machte Backup-Goalie Philipp Jochum Platz. Doch den Bregenzern war in dieser Phase egal, wer im Harder Gehäuse stand: Der überragend agierende Tobias Warvne drückte erbarmungslos aufs Tempo. Mit Ante Esegovic und Lukas Frühstück hatte Warvne zwei kongeniale Partner zur Seite, die mit ihren erfolgreichen Schlag- und Distanzwürfen dafür sorgten, dass sich die Hausherren innert zehn Minuten auf 27:21 (48.) absetzen konnten. Am Ende jubelten die Gelb-Schwarzen aus der Landeshauptstadt über eine überzeugende Vorstellung und einen 32:26-Sieg, der durchaus noch höher ausfallen hätte können. „Ich denke, es war eine ganz ordentliche Vorstellung von uns. Trotz der Freude haben wir aber das Finale noch nicht erreicht“, betonte Tobias Warvne.

„Total den Faden verloren“

Hard-Trainer Markus Burger attestierte seiner Mannschaft bis zur 40. Minute eine ordentliche Leistung: „Wir haben nach vier misslungenen Aktionen aus mir unerklärlichen Gründen total den Faden verloren. Natürlich ist die Enttäuschung groß, weil wir es nicht geschafft haben, nur eine Bruchteil von dem, was wir uns vorgenommen haben, auch umzusetzen. Wir sind ab der 45. Minute Bregenz ins offene Messer gelaufen. Jetzt heißt es die Fehler analysieren und die negativen Eindrücke vergessen. Wir stehen jetzt mit dem Rücken zur Wand. Um ein drittes Spiel zu erzwingen, müssen wir aber viele Dinge viel besser lösen als heute“, betonte der Hard-Trainer zähneknirschend nach Spielende.

Ante Esegovic wurde verdient zum Spieler des Abends gewählt.
Ante Esegovic wurde verdient zum Spieler des Abends gewählt.
Lucas Mayer hält nun bei 1308 HLA-Treffern.
Lucas Mayer hält nun bei 1308 HLA-Treffern.
Jubel bei Lukas Frühstück nach einem fulminanten Schlagwurf.
Jubel bei Lukas Frühstück nach einem fulminanten Schlagwurf.
Das Prestigeduell verlief zeitweise hart, aber nie unfair.
Das Prestigeduell verlief zeitweise hart, aber nie unfair.

Handball

Handball-Liga Austria der Männer 2015/16 Internet: www.sis-handball.at

Halbfinale (Best of three), 1. Spiel

Bregenz Handball (2.) – Alpla HC Hard (3.) 32:26 (14:16)

Handballarena Rieden, SR Hurich/Bolic

Zweiminutenstrafen: 5 bzw. 3; Rote Karte: 24. Bammer (Bregenz, 3×2)

Torfolge: 8. 4:1, 12. 7:6, 15. 9:6, 26. 12:12, 28. 12:14, 32. 16:16, 34. 16:18, 38. 19:20,
44. 24:20, 46. 26:21, 48. 27:21, 54. 29:22, 56. 30:24, 57. 31:25

Bregenz Handball: Aleksic (1. bis 30.), Häusle (ab 31.); Mayer (2), Hedin (2), Frühstück (5), Burger, Beljanski (3), Rauch, Klopcic (2), Bammer (2), Schnabl, Esegovic (9/2), Wassel (2), Warvne (6)

Alpla HC Hard: Doknic (1. bis 36./18:18 und 42. bis 54./29:22), Jochum (47. bis 41. und ab 55.); Schmid (5), Raschle (1), Wüstner, Tanaskovic (4), Klötzle (1), Schlinger (2), Knauth (3), Dicker, Herburger (2), Weber (3), Zeiner (4/2), Dudas (1)

2. Spiel: Alpla HC Hard – Bregenz Handball Montag,16. 5., 18.10 Uhr

3. Spiel (falls nötig): Bregenz Handball – Alpla HC Hard Freitag, 20. 5., 18.30 Uhr

HC Fivers WAT Margareten (1.) – UHK Krems (4.) Freitag, 20 Uhr

2. Spiel: UHK Krems – HC Fivers WAT Margareten Montag,16. 5., 20.15 Uhr

3. Spiel (falls nötig): HC Fivers WAT Margareten – UHK Krems Freitag, 20. 5., 20.30 Uhr

Finale (Best of three): Dienstag, 24. 5., 20.20 Uhr, Freitag, 27. 5., 18.10 Uhr

und falls nötig Montag, 30. 5., 20.20 Uhr

Erklärung: Heimvorteil in der Finalserie im ersten bzw. möglichen dritten Spiel hat das besser klassierte Team in der Endtabelle des Oberen Play-off.

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