Brändle fuhr aufs Podest

Der Hohenemser Radprofi trumpfte beim Giro mit Rang zwei im Einzelzeitfahren auf.
chianti. Nur zehn Sekunden fehlten Matthias Brändle beim 40,5 Kilometer langen Einzelzeitfahren in Chianti beim Giro d‘Italia auf den slowenischen Sieger Primoz Roglic. Mit einem Stundenmittel von 46,806 km/h auf dem hügeligen Kurs mit rund 500 Höhenmetern raste der IAM-Profi beim neunten Tagesabschnitt in der Chianti-Region auf den zweiten Platz. Damit verpasste der 26-Jährige zwar die Sensation des historischen ersten rot-weiß-roten Etappensieges beim Giro knapp, jedoch überwog bei Brändle die Freude über seinen ersten Podestplatz bei seiner fünften Teilnahme bei einer Grand Tour: „Es hat alles zusammengepasst, ich habe einen super Tag erwischt, sehr schnelles Material und keine groben Fahrfehler gemacht“, resümierte der Vorarlberger Sportler des Jahres 2014. Er absolvierte den Kampf gegen die Uhr als zweiter Starter bei trockenen Bedingungen, einige Favoriten wie Prologsieger Tom Dumoulin (Ned) oder Stefan Küng (Sui) fuhren teilweise im Regen. Dennoch ist Brändles Leistung unter dem Attribut „Weltklasse“ einzuordnen, denn er setzte sich bei gleichen Bedingungen gegen große Namen wie den vierfachen Weltmeister und Zeitfahr-Olympiasieger Fabian Cancellara (Sui) durch, der hinter Brändles Teamkollegen Vegard Stake Laengen (Nor) Vierter wurde. Sein Rückstand auf Brändle betrug 18 Sekunden.
Die IAM-Fahrer sorgten damit für das erste Doppelpodest der Schweizer Mannschaft bei einem WorldTour-Rennen seit der Teamgründung 2013. Das Duo erarbeitete für die Mannschaftskassa an diesem Nachmittag 8261 Euro. Brändle steuerte mit seinem zweiten Rang 5508 Euro bei, das macht ein „Kilometergeld“ von 136 Euro. Laengen gewann 2753 Euro.
Brambilla weiter in Rosa
Der Italiener Gianluca Brambilla verteidigte das rosa Trikot knapp. Der Etixx-Profi liegt eine Sekunde vor seinem Teamkollegen Bob Jungels (Lux), Sechster des Zeitfahrens. Cancellara stieg am Ruhetag aus dem Giro aus.
Mit diesem historischen zweiten Rang sorgte Ex-Stundenweltrekordhalter Brändle für ein weiteres Ausrufezeichen. Zuletzt gelang im Jahr 1995 – vor 21 Jahren – Georg Totschnig ein zweiter Etappenrang beim Giro auf der Königsetappe. Aus Vorarlberger Sicht hielt bis dato Matthias Buxhofer die Bestmarke mit Platz vier beim Giro-Prolog 2002 in Groningen (Ned).
Harte Arbeit steckt dahinter
„Ich habe lange und hart dafür gearbeitet. Das Glück hatte ich auf meiner Seite. In den letzten Tagen habe ich für unseren Sprinter Matteo Pelucchi gearbeitet und viel Zeit in der Gesamtwertung verloren. Dadurch konnte ich als Zweiter starten, habe von guten Wetterbedingungen profitiert, ebenso wie Roglic oder Cancellara“, beschreibt Brändle.
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