Thiem ist besser dran als 2015

Sport / 22.05.2016 • 22:14 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Dominic Thiem verteidigte in Nizza mit einem Dreisatzsieg gegen Alexander Zverev den Titel aus dem vergangenen Jahr. Foto: gepa
Dominic Thiem verteidigte in Nizza mit einem Dreisatzsieg gegen Alexander Zverev den Titel aus dem vergangenen Jahr. Foto: gepa

Turniererfolg Nummer sechs in Nizza, 36. Saisonsieg – aber Coach Bresnik bremst.

Paris. Dominic Thiem ist wie im Vorjahr als frisch gebackener Turniersieger in ein diesmal verregnetes Paris gekommen. Nach dem in Nizza erfolgreich verteidigten Premierensieg auf der Tour steht der 22-jährige Niederösterreicher ein Jahr später als Weltranglisten-15. und schon mit sechs ATP-Titeln da. Und bereits jetzt hat er 2016 so viele Siege eingefahren wie das ganze Jahr 2015.

Thiem hat mit 36:10-Siegen also seine bisher beste Saison aus dem Vorjahr in der Anzahl von Einzelerfolgen schon egalisiert und hat nur einen Erfolg weniger als Weltranglisten-Leader Novak Djokovic.

Die Schulter ist müde

Österreichs Nummer eins ist noch am Samstag von Nizza nach Paris gereist. „Ich werde versuchen, die gute Form zu halten“, versprach Thiem noch vor der Abreise, und angesprochen auf eine Behandlungspause an der Schulter gab er Entwarnung. „Das ist nichts Ernstes, aber die Schulter ist vielleicht ein bisschen müde. Ich habe heuer schon viele Matches gespielt. Aber ich glaube, es ist ein bisschen auch von den Dunlopbällen letzte Woche.“

Coach Günter Bresnik bemühte sich, eine zu hohe Erwartungshaltung der Thiem-Fans zu vermeiden. „Es ist ja schon seit Mexiko bekannt, dass er eine super Saison hat. Die Frage ist halt immer, was sich die Leute erwarten. Ich habe immer gesagt, wenn er am Jahresende unter den ersten 20 steht, bin ich heilfroh. Daran hat sich nichts geändert“, stellte Bresnik in der Players Lounge klar.

Zudem stünden inklusive der French Open noch drei Grand-Slam-Turniere aus. „Und eines hat er nicht überragend gespielt, muss man sagen. Dominic hat auch bei den 1000ern nicht so gut gespielt, wenn man das mit einem Goffin oder einem Raonic vergleicht. Das sind Leute, die seine Konkurrenten sein sollten.“ Nicht Thiem, sondern Nick Kyrgios ist für Bresnik der Favorit von den Jungen auf einen baldigen Platz in den Top Ten. Vor allem, weil der Australier mit der Rasensaison noch seinen besten Belag vor sich habe. „Dem traue ich zu, wie er spielt, dass er heuer Wimbledon gewinnen könnte.“

Bresnik sieht Thiem als jemanden, der sich langsam, aber stetig verbessert. „Für ihn ist wichtig, dass er sich zwischen Platz 11 und 20 festsetzt und dort in dieser Lauerposition ist.“ Von einem, auch aufgrund der Setzung möglichen Achtelfinale in Roland Garros will Bresnik nichts hören. „Da bin so langweilig wie alle anderen. Das erste Ziel muss einmal sein, dass er die erste Runde übersteht. Der wichtigste Schritt ist am Dienstag gegen Cervantes, das ist kein leichtes Match.“

Selbstverständlich ist es nicht

Und auch wenn Thiem in diesem Jahr fast durchwegs gegen jene Spieler gewonnen hat, die im Ranking hinter ihm stehen: eine Selbstverständlichkeit ist das nicht, so Bresnik. „Das sind Sachen, die ich nicht mehr hören kann. Dann dürften die Nummern eins und zwei gegen niemanden mehr verlieren. Dominic hat heuer kaum gegen Leute hinter sich verloren, aber er spielt die Leute auch nicht ganz trocken weg wie ein Djokovic. Davon ist er weit entfernt.“

Ich bin froh, wenn Dominic Ende Saison in den Top 20 steht.

Günter Bresnik

Tennis

Herrenturnier in Nizza (520.070 Euro, Sand), Finale: Thiem (AUT-1) – Zverev (GER-8) 6:4, 3:6, 6:0

Damenturnier in Nürnberg (250.000 Euro, Sand), Finale: Bertens (NED) – Duque-Marino (COL) 6:2, 6:2.

Damenturnier in Straßburg (250.000 Dollar, Sand), Finale: Garcia (FRA-10) – Lucic-Baroni (CRO) 6:4, 6:1.

Herrenturnier in Genf (556.195 Euro, Sand), Finale: Wawrinka (SUI-1) – Cilic (CRO-3) 6:4, 7:6(11).

French Open in Paris (32,017 Mill. Euro), Damen, 1. Runde: Kvitova (CZE-10) – Kovinic (MNE) 6:2, 4:6, 7:5, Pawljutschenkowa (RUS-24) – Sorribes Torno (ESP) 6:2, 6:0, Hsieh Su-wei (TPE) – Arruabarrena (ESP) 7:6(6), 6:3, Golubic (SUI) – Riske (USA) 6:2, 1:6, 6:2, Safarova (CZE-11) – Djatschenko (RUS) 6:0, 6:2. Herren, 1. Runde: Kyrgios (AUS-17) – Cecchinato (ITA) 7:6(6), 7:6(6), 6:4, Sijsling (NED) – Ungur (ROM) 6:1, 6:2, 7:6(5), Gabaschwili (RUS) – Young (USA) 7:6(1), 6:2, 6:3, Kusnezow (RUS) – Becker (GER) 6:2, 6:2, 6:4.

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