Alpo Suhonen löst Ratushny ab, Roger Bader wird Trainer

Das Eishockey-Nationalteam ist neu aufgestellt. Ende der Ratushny-Ära.
Schwarzach. Der Abschied von Dan Ratushny als Teamchef der österreichischen Eishockey-Nationalmannschaft kam nicht überraschend. „Nach sorgfältiger Betrachtung aller Umstände bin ich zum Schluss gekommen, dass es für mich leider nicht mehr möglich ist, als Coach von Team Austria weiterzumachen, während ich gleichzeitig eine Mannschaft in der Schweiz betreue“, sagte der in Lausanne unter Vertrag stehende Kanadier in einer Presseaussendung des Eishockeyverbandes.
Theaterdirektor und Buchautor
Nachdem im September die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2018 in Lettland ansteht, entschied sich das ÖEHV-Präsidium für eine interne Lösung: Im neuen Trainergespann wird Sportdirektor Alpo Suhonen als Teamchef fungieren, Ausbildungschef Roger Bader steht ihm als Assistenztrainer zur Seite. Die „VN“ hatten diese verbandsinterne Möglichkeit in ihrer Ausgabe bereits am 29. April angedacht.
Suhonens Leistungsausweis ist ebenso lang wie prominent: Er führte den EHC Kloten 1995 und 1996 zum Meistertitel, arbeitete danach beim Züricher SC und dem SC Bern und war bei den Chicago Blackhawks der erste europäische Chefcoach in der NHL. Der 67-jährige aus Valkeakoski, der auch schon als Theaterdirektor arbeitete und Buchautor ist, wird die Trainerarbeit aber Roger Bader überlassen. Der 51-jährige Ausbildungschef des Verbandes werkt nicht nur intensiv an den Nachwuchskonzepten fürs österreichische Eishockey, er führte das U-20-Nationalteam bei der WM Division I Gruppe A zur Silbermedaille. Mit Arno del Curto, John Slettvoll oder Wladimir Jursinow hatte Bader bei diversen Schweizer Nationalliga-A-Klubs anerkannte Lehrmeister, er betreute in der Schweiz die Nationalmannschaften auf sämtlichen Nachwuchsebenen. Daneben organisierte der Winterthurer Trainingslager mit aktuellen Schweizer NHL-Spielern wie Nino Niederreiter, Yannick Weber oder Kevin Fiala. Bader wird somit zum Marcel Koller des Eishockeyteams.
Ein logischer Schritt
„Wir haben vor vier Jahren mit Suhonen begonnen, für Österreich eine eigene Identität zu entwickeln“, begründet Verbandspräsident Dr. Dieter Kalt den Schritt. „Diesen Weg werden wir nicht verlassen, sondern noch intensiver weitergehen. Suhonen hat in den letzten vier Jahren alle Spiele der Nationalmannschaft gesehen und kennt daher die Spieler und deren Fähigkeiten. Es war daher ein logischer Schritt, ihn mit der Aufgabe als Teamchef zu betrauen. Mit Roger Bader steht ihm ein Mann zur Seite, der in den letzten Jahren das österreichische Nachwuchseishockey sehr genau kennengelernt hat und dadurch ebenso über große Kenntnisse über unser Eishockey verfügt.“


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