Rot-Weiß-Rot hat Flagge gezeigt

Ivona Dadic, Sarah Lagger und Dominik Distelberger wussten
in Götzis zu gefallen.
Götzis. (VN-ko) Die Begeisterung um die drei österreichischen Teilnehmer Ivona Dadic, Sarah Lagger und Dominik Distelberger beim Hypo-Meeting in Götzis war groß. „Die Fans sind Weltklasse“, streute Dadic den rund 12.500 Zuschauern Rosen. „Sie haben mich ins Ziel getragen. An ihnen ist es nicht gelegen, dass ich die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele knapp nicht geschafft habe.“
Drei Chancen für das Rio-Ticket
Dadic brauchte nach den zwei ebenso kraftraubenden wie nervenzehrenden Tagen Trost. Um vier Punkte verfehlte Österreichs beste Siebenkämpferin im Mösle das Olympialimit für Rio de Janeiro. Da waren weder der neue österreichische Rekord mit 6196 Punkten (bisher 6151) noch Platz zehn, oder das Preisgeld Trostpflaster. Und mit der Suche nach den verlorenen Zählern war es so eine Sache. 28 Hundertstel fehlten im 800-m-Lauf (2:15,58) auf die 6200er-Marke. „Das Olympia-Ticket um vier Punkte zu verpassen, ist unglaublich brutal.“ Den Rio-Traum ließ die 22-Jährige im Speerwurf liegen: „Da bin ich sechs Meter unter meiner Bestleistung geblieben. Ich habe keinen der Würfe richtig getroffen, habe zu schnell geworfen und rechts angerissen. Das war ein Aussetzer, im Training werfe ich serienweise über 49 Meter“, war sie mit den gezeigten 46,51 unzufrieden. Mit dem Meeting in Ratingen (25./26. Juni ) und der EM in Amsterdam (6. bis 10. Juli) gibt es für Dadic noch zwei Gelegenheiten, um das Olympia-Limit abzuliefern. Das letzte Schlupfloch wäre die Weltrangliste: Dort ist sie als Nummer 26 notiert, die 32 besten Siebenkämpferinnen der Jahre 2015 und 2016 fliegen nach Brasilien: „Aber darauf kann und will ich mich nicht verlassen.“
Ohne Druck konnte Lagger ihren ersten großen Auftritt inmitten der Weltklasse angehen. Die 16-Jährige genoss ihre Götzis-Premiere, fand es „richtig cool. Es ist noch viel toller, als es zu Hause im Fernseher ausschaut.“ Dass auf das 5800-Punkte-Ziel 24 fehlten war nicht der Rede wert. „Ich bin im 800-Meter-Lauf zwischen der 400- und 600-m-Marke zu langsam gelaufen.“ Trainer Georg Werthner weiß, was für ein Juwel er unter seinen Fittichen hat. „In zwei, drei Jahren mischt sie hier mit“, glaubt der Ex-Zehnkämpfer. Nachholbedarf gibt es sowohl in der Technik als auch in Sachen Kraft. „Sarah war bisher zu jung für ein Krafttraining mit Hanteln. Wenn wir damit beginnen wird sie schnell konkurrenzfähig sein.“ Immerhin hat die Kärntnerin im Mösle mit ihrem 25. Platz fünf Konkurrentinnen hinter sich gelassen.
Dabeisein reicht nicht
„Ich kann es noch gar nicht fassen. Das muss ich in den nächsten Tagen erst verarbeiten.“ Dominik Distelberger war überglücklich, mit 8175 Punkten die Olympianorm geschafft zu haben. Er habe im Vorfeld von Götzis nicht lange, aber dafür gut trainiert. Probleme mit der Achillessehne hatten den Elan des 26-Jährigen gebremst. Jetzt liegt der Fokus ganz auf Rio: „Ich werde mich auf keinen Fall damit zufriedengeben, nur dabeizusein. Hart weiterarbeiten lautet das Motto, läuferisch und sprungtechnisch gibt es Luft nach oben.“


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