Keine Fehler in der finalen Vorbereitung
Am Tag x in Topform zu sein, ist eine Kunst. Beim ambitionierten Marathontraining heißt das, so viel zu laufen, wie man gerade noch aushält. Das macht die Phase der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung so schwierig. Dieser Abschnitt hat im Hinblick auf den Sparkasse Marathon in zweieinhalb Wochen nun begonnen. Sie haben gut trainiert – ausreichend lange Läufe und viele Kilometer im Marathontempo.
Doch was nun? Pause bis zum Wettkampf? Oder mit Vollgas weiter? Die Wahrheit liegt dazwischen und hängt stark von Ihrer Leistungsfähigkeit und Ihrem Trainingsstand ab. Haben Sie eher einen geringen Trainingsumfang von etwa drei bis fünf Stunden, können Sie diesen wohl recht konstant bis zum Wettkampf beibehalten. Achten Sie lediglich darauf, in der Woche vor dem Marathon nur noch locker zu laufen und ein bis drei Ruhetage vor dem Event zu machen. Vielleicht eine Woche davor noch ein paar Kilometer im Marathontempo absolvieren.
Die letzte große Belastung, oft ein langer Lauf mit einigen Kilometern im Wettkampftempo, sollte generell zwei bis drei Wochen vor dem Marathon stattfinden. Dann heißt es, gerade für die Läufer mit größerem Trainingsumfang, diesen sukzessive zu reduzieren. Wenn Sie denken, zu wenig zu trainieren, dann sind Sie wahrscheinlich genau richtig unterwegs. Der Umfang kann durchaus 30 bis 50 Prozent weniger betragen als zu Spitzenzeiten. Damit Ihr Körper allerdings das Wettkampftempo nicht vergisst und Sie dann zu lasch an der Startlinie stehen, ist es wichtig, ihn immer wieder ein bisschen daran zu erinnern. Ich mache es zum Beispiel so, dass ich etwa zehn Tage vor dem Lauf noch 14 bis 15 km im Marathontempo laufe und dann vier bis fünf Tage davor nochmals fünf bis sechs km. In den Tagen dazwischen absolviere ich lockere, kurze Läufe. Die Trainings vor dem Wettkampf bestehen aus drei bis vier lockeren Steigerungsläufen über 100 bis 120 Meter, etwas schneller als im Wettkampftempo.
Leider werden, gerade von vielen Hobbyläufern, besonders in der unmittelbaren Vorbereitung, viele unnötige Fehler begangen. Ich bin zwar der Meinung, dass man entweder gewinnt oder etwas lernt. Aber da Sie ja lieber einen Marathon laufen, als etwas lernen wollen, kann ich Ihnen nur den Tipp geben, sich bei Fragen Rat bei einem Spezialisten einzuholen. Marathon ist eine Kunst und oft sehr individuell. Also denken Sie daran: Alle Wege führen nach Rom, viele nach Lindau und nur einer nach Bregenz.
Der 29-jährige Hohenemser gibt bis zum Start des großen Sparkasse-Marathons am 9. Oktober in einem Blog Tipps und Einblicke in sein eigenes Läuferleben.