„Team als Standbein ist schön“

Sport / 05.10.2017 • 22:50 Uhr / 6 Minuten Lesezeit
Marcel Büchel beim Training vor dem heutigen WM-Quali-Heimmatch von Liechtenstein gegen Israel.Zanghellini
Marcel Büchel beim Training vor dem heutigen WM-Quali-Heimmatch von Liechtenstein gegen Israel.Zanghellini

Feldkircher Marcel Büchel fühlt als Italiener und freut sich auf Spiele mit Liechtenstein

Vaduz „Es ist ein gutes Feeling, wieder einmal mit dem Nationalteam zusammen zu sein“, sagt Marcel Büchel, zu seinem Wohlbefinden befragt. Zum Trainingsauftakt am Montag fehlte der Italien-Legionär noch aufgrund einer Grippe. Nun geht es ihm wieder gut. Nicht nur gesundheitlich, sondern auch sportlich. Denn in Empoli fehlte ihm gegen Ende der Saison des Trainers Vertrauen. „Am Ende hatte ich neben einer Verletzung auch abseits des Platzes noch Probleme gehabt, weshalb ich mich im Sommer für den Wechsel entschieden habe“, spricht der Feldkircher von einer „komischen“ Saison 2016/2017. „Es war ein Jahr mit sehr vielen Höhen und Tiefen – aber mehr Tiefen. Ich habe mir deutlich mehr vorgestellt und es war am Ende auch aufgrund der Niederlagen eine negative Stimmung im Team.“ Empoli verpasste den Klassenerhalt und stieg in die Zweitklassigkeit ab. Marcel Büchel absolvierte beim Klub aus der Toskana 17 Partien, in denen er zu 929 Minuten Einsatzzeit kam. „Serie B war für mich in der Folge kein Thema und deshalb habe ich mich nach einem neuen Klub umgeschaut“, führt der 26-Jährige aus.

Statt nach Spanien nach Verona

Diese Suche verlief auch nicht ganz reibungslos. Zunächst schien alles auf einen Wechsel nach Spanien hinauszulaufen. Las Palmas, bei dem ein italienischer Trainer übernehmen sollte, zeigte Interesse. „Ich wäre mit dem Trainer mitgegangen, aber aufgrund von Problemen von ihm mit seinem Ex-Verein Palermo kam es doch nicht zu seiner Verpflichtung und so bin ich auch nicht dort gelandet“, blickt Büchel auf die ungewissen Tage im abgelaufenen Sommer zurück. „Ich hatte dann gleich das Glück, dass Hellas Verona sofort Interesse gezeigt hat und mich unbedingt wollte. Nun bin ich froh, dass ich bei einem tollen Verein bin, bei dem ich selbst überzeugt bin, dass wir am Ende der Saison im Mittelfeld platziert sein werden“, berichtet der zentrale Mittelfeldspieler von den Erwartungen an das Team. „Ich bin super aufgenommen worden und habe mich gut eingelebt. Es hat zwar etwas länger gedauert, da es für mich wieder ganz etwas Neues war. Allerdings kenne ich einige der Spieler bereits von früher, deshalb war die Eingewöhnung auch überhaupt kein Problem.“

Trainer Fabio Pecchia vertraute von Beginn an auf den Liechtensteiner Internationalen. „Ich habe eine gute Vorbereitung absolviert und war dann in den ersten Spielen gleich in der Startformation dabei. In der Folge habe ich leider eine Verletzung zu lange mitgezogen, fiel dadurch verletzungsbedingt aus und im Anschluss war ich auch noch krank“, blickt die Nummer 77 auf die nicht immer einfache Zeit zurück. Auch für den Aufsteiger Hellas Verona waren die ersten Spiele in der Serie A nicht einfach. „Mein persönliches Ziel ist es, so viel Einsatzzeit wie möglich zu bekommen und dort gute Spiele zu absolvieren. Danach können wir weiterschauen.“

Punkte als Ziel für das Wochenende

Der Vorarlberger hat auch klare Ziele im Hinblick auf die anstehenden zwei Länderspiele gegen Israel (heute, 20.45 Uhr im Rheinpark-Stadion) und Mazedonien: „Auf jeden Fall Punkte einfahren. Das wäre mal gut für uns. Ich denke schon, dass gegen diese zwei Gegner etwas zu holen ist“, startete der Italien-Legionär die Länderspielwoche mit großer Zuversicht. Gegen welchen Gegner er eher Punkte sieht, konnte er nicht sagen: „Ich könnte nicht sagen, welche Mannschaft stärker ist. Aber klar ist auch, dass wir auf uns selbst schauen müssen und versuchen, so lange wie möglich dagegenzuhalten. Unser Ziel sollte auch sein, kein Gegentor zu bekommen, und die offensiven Chancen, die wir uns erarbeiten, auch auszunutzen.“ Das Nationalteam sieht Büchel als wichtigen Part in seinem Leben: „Es ist schön, das Nationalteam als Standbein zu haben, auch um Spielpraxis zu sammeln und Vertrauen zu holen. Man spielt hier auch mit guten Kollegen zusammen und allgemein ist die Nationalmannschaft eine super Erfahrung. Ich bin froh, dass ich dabei sein kann und hoffe, dass wir zwei gute Spiele zeigen werden.“

Abseits der Spiele freut sich der Familienmensch bei diesen Zusammenkünften auch darüber, einen Halt in seiner Heimat machen zu können: „Natürlich nutze ich die Zeit, um meiner Familie einen Besuch abzustatten. Ich wohne ja gleich über der Grenze, und während des Jahres schaffe ich es sonst auch nicht so oft, hier zu sein“. Während dieser Zeit genießt er es, dass es hier ruhiger und familiärer zugeht, auch wenn „ich mich schon ein bisschen wie ein Italiener fühle. Ich könnte auch nicht mehr ohne Italien sein“, so der zehnfache Nationalspieler. Wenn er dorthin zurückkehrt, stößt er mit ein oder zwei Länderspielen mehr an Erfahrung zum Team.

„Mein persönliches Ziel ist es, bei Verona so viel Einsatzzeit wie möglich zu bekommen.“