Fokus ist klar auf Einzelgeräte gelenkt

Vorarlberg mit zahlreichen Ausfällen vor Kunstturn-Titelkämpfen.
Mattersburg Nach der Einzelmeisterschaft in der Rhythmischen Gymnastik in Hard findet die traditionell ab November über die Bühne gehende Serie an Championaten des Österreichischen Fachverbandes für Turnen (ÖFT) am Wochenende in Mattersburg seine Fortsetzung mit der 71. Staatsmeisterschaft im Kunstturnen. Aufgrund von zahlreichen Verletzungen oder Rücktritten ruhen die Hoffnungen auf die erste Ländle-Goldene zwölf Jahre nach dem letzten Titelgewinn durch Marco Baldauf 2005 im Mehrkampf der Männer auf den Schultern von Matthias Schwab. Der 26-Jährige von der SG Götzis wird als einziger der drei Vorarlberger an allen sechs Geräten an den Start gehen und zählt laut VTS-Sportdirektor Thomas Bachmann zusammen mit Johannes Mairoser (T) und den beiden Steirern Alexander Benda und Vinzenz Höck zu den Favoriten. Neben Schwab haben der am 2. November 19 Jahre alt gewordene Fabio Sereinig (TS Wolfurt), der 2016 Gold im Mehrkampf bei den Junioren gewann, und Routinier Roman Oberhauser (23, TS Egg) ihren Fokus auf Medaillen an den Einzelgeräten gelegt.
Mit Michael Fußenegger, Lorenz Rüf und den Zwillingen Dirk und David Kathan werden gleich vier potenzielle Medaillenkandidaten wegen Verletzungen passen. Besonders Ringe-Titelverteidiger Fußenegger musste erneut einen herben Rückschlag nehmen. Wegen anhaltender Schmerzen an der Bizepssehne der Schulter unterzog sich der 24-jährige HLSZ-Sportsoldat nach seiner WM-Teilnahme einer MRT-Untersuchung. „Die Diagnose war ernüchternd: ,Fußi‘ wurde aus Rücksicht auf etwaige Spätfolgen nahegelegt, dass er in Zukunft auf seine Spezialdisziplin Ringe verzichten und sich auf Sprung und Boden konzentrieren soll“, so Bachmann. Während Rüf wegen einer Fußverletzung, zugezogen bei der Landesmeisterschaft fehlt, zollt auch Dirk Kathan den jahrelangen Belastungen Tribut. Wegen der anhaltenden Probleme an der Wirbelsäule wurde auch dem 22-Jährigen von ärztlicher Seite nahegelegt, in Zukunft kürzerzutreten. „Natürlich sind solche Meldungen nicht erfreulich. Trotz des behutsamen Aufbaus und der dosierten Trainingsbelastung können solche Auswirkungen im Turnsport nicht ausgeschlossen werden“, betont Bachmann.
Hämmerle an zwei Geräten dabei
Obwohl es mit Olivia Jochum und Ceyda Sirbu im letzten Jahr ebenfalls zwei hochkarätige Rücktritte gab, sieht es bei Frauen aus heimischer Sicht etwas hoffnungsvoller aus. Einerseits zählt WM-Starterin Marlies Männersdorfer zu den Favoritinnen auf Mehrkampf-Gold und andererseits feiert Elisa Hämmerle ihr Comeback. Allerdings wird die 21-jährige Lustenauerin 19 Monate nach ihrem Achillessehnenriss beim Podiumstraining der Olympia-Qualifikation auf Sprung und Boden verzichten und nur am Stufenbarren und Schwebebalken starten.
Mit dem Duo Ceren Kaya, Christina Wegscheider und Florian Schmidle hat Vorarlberg drei hochkarätige Starter in den Juniorenbewerben dabei. Sie sollen dazu beitragen, dass Vorarlberg nach 21 Medaillen (7/10/4) im Vorjahr in Mattersburg seine Nummer-eins-Position im Bezug auf die Anzahl der gewonnenen Medaillen bei ÖFT-Titelkämpfen behält.