Minsk Die Favoritenrolle beim Finale im Tennis-Fed-Cup am Samstag und Sonntag in Minsk gehört eindeutig den Gästen. Die USA reisen mit der Weltranglisten-Zehnten Coco Vandeweghe, US-Open-Siegerin Sloane Stephens (WTA-Nr. 13.), Shelby Rogers (59.) und Doppel-Spezialistin Alison Riske an. Nach der Absage von Viktoria Asarenka wegen eines Sorgerechtsstreits führt Arina Sabalenka (78.) die Equipe der Gastgeber an. Asarenka ist die ehemalige Nummer eins der Welt, kämpft aber seit Monaten um das Sorgerecht für ihren im vergangenen Dezember geborenen Sohn Leo und darf Kalifornien mit ihrem Kind nicht verlassen. „Es bricht mir das Herz, dass ich nicht die Möglichkeit habe zu spielen und Weißrussland im Finale zu helfen. Aber leider hält mich meine Sorgerechtssituation in Kalifornien“, twitterte die 28-Jährige im Vorfeld. Asarenka möchte ihr Kind nicht alleine zurücklassen und hat seither u. a. die US Open ebenso wie ihr Antreten in Linz abgesagt. Sie werde ihrem Team aber aus der Ferne die Daumen drücken, versprach die zweifache Grand-Slam-Turniersiegerin.
Die Chance, dass Weißrussland gleich im ersten Endspiel seiner Geschichte den Titel holt, ist aber gering. Neben Sabalenka ist Aliaksandra Sasnowitsch (87.) wohl zweite Einzelspielerin, nominiert sind auch Wera Lapko und Doppelspezialistin Lidzija Marozawa.
Die US-Amerikanerinnen peilen ihren 18. Titelgewinn an – der letzte des Rekordsiegers liegt allerdings bereits 17 Jahre (Anm. 2000) zurück. Die Siegesserie der Weißrussinnen, die seit Februar 2014 (Euro-Afrika-Zone I) keine Begegnung verloren haben, wird wohl nach neun Erfolgen en suite enden. Sollte es den Gastgebern vor 9000 Zuschauern in der ausverkauften Arena aber doch gelingen, ihren Lauf fortzusetzen, dann wären sie die zwölfte Nation, die den wichtigsten Damen-Team-Titel im Tennis gewinnt.