Die Werbung für ein WM-Ticket war erfolgreich

Eishockey-Nationalteam beendet Innsbruck-Turnier auf Platz drei.
Innsbruck „Ihr habt ein richtig gutes Nationalteam.“ Das Kompliment in den Katakomben der Innsbrucker Eisarena von Heinz Ehlers, Kotrainer von Dänemark und ehemaliger KAC-Legionär, baute nach der 1:2-Niederlage beim Österreich-Cup in Innsbruck den österreichischen Nationalteamchef Roger Bader etwas auf. Die Auswahl des Schweizers musste sich beim Heimturnier mit Platz drei begnügen – und wurde damit unter Wert geschlagen. „Es war eine ausgezeichnete Leistung von uns“, hatte Bader für seine junge Truppe auch viel Lob übrig. „Wir waren 40 Minuten auf Augenhöhe mit den Dänen, im letzten Drittel haben wir sie dann dominiert. Wir hatten 13:5 Schüsse im letzten Drittel, wobei der letzte ins leere Tor ging. Von daher hätten wir den Sieg verdient. In dieser Konstellation lag der Turniersieg auf dem Tisch, wir wollten es probieren und haben riskiert.“
Auf Augenhöhe
Es war vor allem das Überzahlspiel, in dem Österreich gegen Dänemark den Sieg verspielte. „Dafür gibt es eine gute Erklärung“, sagt Bader. „Auf internationalem Niveau wird in Unterzahl anders verteidigt als in der Erste Bank Liga. Die Dänen war gegen uns sehr aufsässig, darum haben wir in Überzahl nicht gut ausgesehen. Es wird nicht in der Zone gestanden und gewartet, sondern aggressiv und aktiv attackiert. Wir haben das im Boxplay ebenfalls gemacht. Unsere Spieler müssen lernen und sich daran gewöhnen, wie man gegen eine so aggressive Verteidigung spielt.“
Bader ist mit der Bilanz beim Österreich-Cup trotzdem sehr zufrieden. „Wir haben gegen beide skandinavischen Mannschaften auf Augenhöhe gespielt. In sechs Perioden und vor allem im ersten Drittel gegen Norwegen und im letzten gegen Dänemark waren wir überlegen, die anderen Abschnitte waren ausgeglichen. Mit dieser jungen Verteidigung konnten wir das nicht erwarten. Südkorea war nicht so stark, wie man es erwartet hat. Obwohl sie gegenüber der WM sogar zwei eingebürgerte kanadische Stürmer mehr an Bord genommen haben. Es fehlte nur der Torhüter, sie können es besser. Trotzdem: acht Tore muss man gegen Südkorea erst schießen.“
Einen Kader für die A-WM im Mai in Kopenhagen könne man nach dem ersten Turnier noch nicht herauslesen. „Die WM ist noch weit weg. Aber diese Spiele geben immer Aufschlüsse. Wir haben drei Ziele: kurzfristige, mittelfristige und langfristige. Kurzfristig war es dieses Turnier, mittelfristig ist es die WM. Langfristig gilt es eine Mannschaft aufzubauen, die sich in drei Jahren für die Olympischen Winterspiele qualifizieren kann.“ Der eine oder andere der Jungspunde von Innsbruck könne es ins nächste WM-Team schaffen. „Und es kann sehr gut sein, dass die meisten von heute in drei Jahren bei der Olympia-Qualifikation dabei sind.“ Baders Credo: „Mich interessiert die Leistung in der Meisterschaft, ich beobachte das. Aber viel mehr interessiert mich die Leistung, die sie im Nationalteam zeigen. Sie können hier sehr viel Werbung für sich machen – und das haben sie in dieser Woche auch getan.“
Mehr Eiszeit in der EBEL
Während in der Offensive nicht viele WM-Plätze zu vergeben sein werden, ist das Angebot in der Defensive überschaubar. „Wir haben drei Kandidaten in der NHL, aber keiner davon ist Verteidiger“, erklärt Bader. „Diese Position gehört mehr gefördert. Die meisten EBEL-Teams haben die ersten vier Verteidiger-Positionen mit Ausländern besetzt, da bleiben für die Österreicher höchstens die Positionen Nummer fünf und sechs. Ich würde mir wünschen, dass die jungen Abwehrspieler mehr Eiszeit und Verantwortung bekommen.“
Eishockey
Österreich-Cup in Innsbruck
Am Samstag spielten
Österreich – Dänemark 1:2 (0:0, 0:1, 1:1)
Innsbruck, 1600, SR M. Nikolic, K. Nikolic, Schauer, Sparer
Torfolge: 33. 0:1 Lassen, 54. 1:1 Hundertpfund, 60. 1:2 Rondbjerg (empty net)
Strafen: 4 bzw. 10
Österreich: Höneckl; Kragl, Kirchschläger, St. Ulmer, Strong, Wolf, Jakubitzka, Duller, Hackl; Hofer, Hundertpfund, Lebler, Woger, Komarek, Ganahl, Richter, Obrist, Brucker, Hartl, Fischer, Wukovits
Dänemark: Lille; Kristensen, Lassen, Lauridsen, Bruggisser, N. Jensen, M. Lassen, K. Jensen, Weichel; Björkstrand, Madsen, Poulsen, L. Lassen, Jacobsen, Hojberg, From, J. Jensen, Rondbjerg, Asperup, Nielsen, Scheel
Südkorea – Norwegen 1:5 (0:0, 0:1, 0:1)
Torfolge: 3. 0:1 Forsberg (5:4), 27. 0:2 Reichenberg (5:4), 31. 0:3 Roymark, 41. 0:4 Bastiansen, 50. 0:5 Salsten, 51. 1:5 Radunske
Strafminuten: 12 bzw. 8
Vorher gespielt:
Österreich – Norwegen 2:3 n.V. (1:0, 0:0, 1:2)
Dänemark – Südkorea 7:4 (1:1, 3:2, 3:1)
Österreich – Südkorea 8:3 (4:1, 3:1, 1:1)
Norwegen – Dänemark 0:2 (0:0, 0:1, 0:1)
Tabelle
1. Dänemark 3 3 0 0 0 11: 5 9
2. Norwegen 3 1 1 0 1 8: 5 5
3. Österreich 3 1 0 1 1 11: 8 4
4. Südkorea 3 0 0 0 3 8:20 0