Ein Sieg zum Einstand ist der Wunsch

Noch-Sturm-Coach Franco Foda (51) startet gegen Uruguay vorzeitig in seine Teamchef-Ära in Österreich.
Wien Nach sechs Jahren unter Marcel Koller markiert das Testspiel gegen Uruguay den Beginn der Amtszeit von Neo-Teamchef Franco Foda, der gegen den WM-Vierten von 2010 auf einen erfolgreichen Einstand hofft. Die Chancen dafür stehen laut Foda nicht schlecht, schließlich verlief das einwöchige Trainingslager in Marbella ganz nach Wunsch. „Die Mannschaft hat sich auf dem Platz und außerhalb des Platzes gut verhalten, im Moment ist die Stimmung sehr gut“, berichtete der Coach, der seine Schützlinge am Montag per Videostudium auf den Gegner einstimmte.
Die Uruguayer seien, so der Nationaltrainer, „ein sehr starkes Team, sie haben außergewöhnliche Spieler in ihren Reihen.“Foda nannte in diesem Zusammenhang u. a. PSG-Goalgetter Edinson Cavani oder Atlético-Abwehrchef Diego Godin. Allzu sehr auf die Stärken des Gegners werde man sich aber nicht konzentrieren, kündigte Foda an. „Wichtig ist, wie wir auftreten, dass wir das auf dem Platz zeigen, was wir uns letzte Woche erarbeitet haben“, meinte der Deutsche und betonte: „Wir wollen gewinnen.“ Mit welcher Aufstellung das gelingen soll, ließ Foda offen. Selbst die Spieler werden die Anfangsformation erst zwei bis zweieinhalb Stunden vor dem Anpfiff erfahren. Die meisten Kicker wüssten aber ohnehin schon aufgrund der Trainingseindrücke Bescheid, ergänzte der Teamchef.
Noch Zeit, um System zu üben
Foda wird das maximale Austauschkontingent auf jeden Fall ausschöpfen. „Ich möchte alle sechs Wechsel wahrnehmen, weil ich so viele Spieler wie möglich unter Wettkampfbedingungen sehen möchte.“ Das bedeutet, dass sechs Kicker aus dem aktuellen 23-Mann-Kader nicht zum Einsatz kommen werden. Sie wurden von Foda schon vorab auf März 2018 vertröstet, wenn zwei Länderspiele auf dem Programm stehen.
Bei diesem Lehrgang soll dann auch mit den derzeit verletzt fehlenden Spielern weiter an System und Flexibilität gefeilt werden. Zurzeit richtet sich Fodas ganze Konzentration noch auf die aktuellen Teamkicker, denen er in Marbella seine Spielidee vermittelte. „Jetzt gilt es, das gegen Uruguay umzusetzen.“ Selbst wenn es gegen die Südamerikaner nicht klappen sollte, bleibt noch viel Zeit zum Üben. Die erste Bewerbspartie unter Foda steigt erst im September 2018 im Rahmen der Nations League, die EM-Qualifikation startet im März 2019. „Aber für mich beginnt die Vorbereitung auf die Nations League und EM-Quali gegen Uruguay. Wir wollen jedes Spiel gewinnen“, betonte der Noch-Sturm-Graz-Trainer.
Seinem Debüt auf der ÖFB-Bank blickt Foda ohne Nervosität entgegen. „Ich bin entspannt, weil ich ein gutes Gefühl habe. Ich freue mich auf das Spiel und weiß, dass wir gut spielen werden.“ Außerdem meinte der 51-Jährige: „Der ÖFB hat schon vor mir gute und weniger gute Spiele absolviert, und das wird auch bei mir der Fall sein.“ Trotz aller Gelassenheit spürt Foda vor seiner Premiere ein gewisses Kribbeln. Die Hymne zu hören, werde etwas „Außergewöhnliches“ sein, sagte der Deutsche. „Ich hoffe, dass viele Zuschauer kommen werden.“
„Ich möchte alle Wechsel wahrnehmen, um sie unter Wettkampfbedingungen zu sehen.“
Länderspiel
Österreich – Uruguay heute
Wien, Ernst-Happel-Stadion, 20.45 Uhr,
SR Tamas Bognar/HUN)
ORF eins überträgt live ab 20.15 Uhr
Mögliche Aufstellungen
Österreich (4-4-2): Lindner (GC Zürich/15 Länderspiele); Bauer (Rubin Kasan/3/0 Tore), Danso (Augsburg/4/0), Dragovic (Leicester/60/1), Ulmer (RB Salzburg/3/0); Sabitzer (RB Leipzig/28/4), Grillitsch (Hoffenheim/5/0), Baumgartlinger (Leverkusen/58/1), Lazaro (Hertha BSC/10/0); Burgstaller (Schalke/13/1), Arnautovic (West Ham/66/16)
Uruguay (4-4-2): Martin Silva (Vasco da Gama/10); Varela (CA Penarol/1), Gimenez (Atlético Madrid/38/4), Godin (Atletico/112/8), Gastón Silva (Independiente de Avellaneda/15/0); Nandez (Boca Juniors/9/0), Valverde (La Coruña/3/1), Vecino (Inter/11/1), Bentancur (Juventus/3/0); Cavani (Paris SG/97/39), Stuani (Girona/37/5)