Eine neue „Bergrakete“ von Pedrazza Racing

Kampfansage an Osella mit speziellem Berg-Sportwagen.
Hard Hektisches Treiben herrschte in den letzten Tagen in der PRC-Rennwagenschmiede von Emanuel und Walter Pedrazza in Hard. Der brandneue PRC (Pedrazza-Racing-Car) musste für die Professional MotorSport World Expo Köln, die internationale Fachmesse für Motorsport, fertiggestellt werden, wo Emanuel Pedrazza noch bis Donnerstag seinen neuesten Boliden präsentiert. Eigentlich heißt die neue PRC-Kreation, die speziell für Bergrennen konzipiert wurde, FPR 12 (Fabio-Pedrazza-Racer), wobei das „F“ für Emanuels zwölfjährigen Sohn Fabio steht, der nach dem im Jahr 2000 tödlich verunglückten zweifachen Berg-Europameister Fabio Danti benannt wurde.
Jahrelang hatte man sich im Hause Pedrazza am Steussbergweg aufgrund der von Walter Pedrazza gemanagten „Sports Car Challenge“-Meisterschaft auf den Bau von Rundstrecken-Autos konzentriert und die frühere Bergsport-Domäne, speziell von Walter Pedrazza (zweifacher Deutscher Bergmeister und Vize-Bergeuropameister 1987) vernachlässigt. Mit dem FPR-12-Renner sollen nun auch wieder am Berg Erfolge eingefahren werden.
„Papierdrachen“ für den Berg
Der neue Sportwagen für die Klasse E2SC ist mit einem 300 PS starken Honda-Motor bestückt und kommt nahe an das geforderte Mindestgewicht von nur 475 kg heran. Emanuel Pedrazza: „Unser neues Baby ist praktisch ein ultraleichter Papierdrachen. Dank dem Kohlefaser-Chassis ist aber die größtmögliche Sicherheit gewährt.“ Pedrazza junior, der vor acht Jahren die Geschäftsleitung von seinem Vater übernommen hat, ließ modernste Rennwagentechnik in den Bau einfließen und spannte mit führenden Branchen-Partnern zusammen. So stammen z. B. die Elektro-Kabelbäume von der bekannten Firma Raytech aus Niederösterreich, die auch für die Rüstungsindustrie fertigt. Emanuel Pedrazza gibt zu, dass es ihn „mega geärgert“ hat, dass schnelle Piloten aus dem Ländle – wie etwa der Feldkircher Christoph Lampert oder der Dornbirner Peter Amann – sich in Italien einen Osella-Rennwagen besorgten, obwohl es im eigenen Land mit PRC einen Hersteller gibt. „Das war für mich Ansporn genug, wieder eine echte Bergrakete zu bauen und Osella wieder zu zeigen, dass auch wir schnelle Autos für den Berg bauen können.“
Vom 11. bis 14. Jänner wird Pedrazza das Auto auch auf der „Autosport International Birmingham“, der größten Motorsport-Fachmesse Europas, ausstellen. Bis dahin will der 46-Jährige auch einen schnellen Fahrer gefunden haben. „Im Frühjahr sind dann Testfahrten in Vallelunga und Barcelona geplant, und bis zum Berg-EM-Auftakt am Rechberg sollten wir startklar sein“, freut sich Pedrazza schon auf die neue Saison. DG
„Unser neues Baby ist dank Kohlefaser-Chassis ein ultraleichter Papierdrachen.“