Nach Debütsieg braucht es nun den echten Feinschliff

Louis Schaub erzielt Österreichs Siegtreffer zum 2:1 gegen WM-Teilnehmer Uruguay.
Wien Auf den neuen Teamchef Franco Foda wartet noch viel Arbeit. Der 2:1-Sieg im Test gegen Uruguay war nur ein erster Schritt. Auch wenn das Team im Umbruch ist und Zeit braucht, der Sieg tut gut. Der Feinschliff wird nun in den nächsten Monaten die wichtigste Aufgabe sein, um wieder um Endrundenplätze mitspielen zu können.
Mit dem Spiel gegen den WM-Teilnehmer endeten die ersten Trainingstage des Nationalteams unter neuer Führung. Die 90 Minuten im spärlich besuchten Ernst-Happel-Oval hatten dann auch nicht mehr als den Charakter eines Trainingsspiels. Am 25. Todestag von Ernst Happel, dem Namensgeber des Stadions im Prater waren Aufschlüsse nur schwer zu bekommen. Einzig die Qualität der Urus war phasenweise zu sehen. Immer wenn die Gäste das Tempo erhöhten, wurde es für die Österreicher gefährlich.
Die Handschrift von Foda war nach den Tagen von Spanien aber schon zu sehen. Keine Spur mehr von jenem kompromisslosen Pressingspiel, das die ÖFB-Elf unter Marcel Koller praktizierte. Der Deutsche setzte auf ein 4-4-2-System und versuchte Sicherheit zuerst. Allein das schnelle Umschaltspiel wie bei Sturm funktionierte noch nicht. Zum einen fehlten einige Spieler verletzungsbedingt, andere hatten ihren Rücktritt erklärt. So stand gegen Uruguay von jener Elf, die 2016 am 14. Juni das erste EM-Spiel bestritt, mit Julian Baumgartlinger, Aleksandar Dragovic und Marko Arnautovic nur noch ein Trio auf dem Platz. Der Versuch, situationsbedingt früh gegen den Mann zu arbeiten, funktionierte kaum einmal, im Umschaltspiel fehlte dann das Tempo. Ein Taktgeber wurde ebenso vermisst wie die Spiel- und Einsatzfreude von Arnautovic. Hinzu kam, dass man in der Defensive zu leicht auszuhebeln war.
Eine gänzlich andere Handschrift
Dabei begann die Partie ganz nach dem Geschmack des neuen Teamchefs. Schon nach fünf Minuten durfte sich Foda über den ersten Treffer freuen, als Marcel Sabitzer nach einer Vorlage von Arnautovic einschoss. Dieser war zuvor nach einem Lochpass von Guido Burgstaller an Goalie Martin Silva gescheitert, doch den abprallenden Ball verarbeitete er dann zur Torvorlage. Die Südamerikaner aber glichen fast spielerisch durch Starstürmer Edinson Cavani aus und vergaben in der Folge beste Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Einmal rettete der Pfosten (32.) nach schöner Einzelleistung von Giorgian de Arrascaeta, dann hämmerte Cavani den Ball aus kurzer Distanz über das Tor (39.).
Auch nach der Pause gehörten die ersten Minuten den Foda-Schützlingen. Weil sie nun konsequenter störten, zielstrebiger nach vorne zu spielen versuchten. Es war allerdings ein kurzes Intermezzo, denn mit Beginn des Wechselspiels nach gut einer Stunde war es um den anfänglichen Spielwitz schnell geschehen. Doch Österreich blieb dran, kämpfte weiter und kam durch Louis Schaub noch zum Siegtreffer. Nach einer Freistoßflanke war der für Florian Kainz eingewechselte Rapidler zur Stelle (87.).
„Für das, dass wir erst acht Tage zusammen gearbeitet haben, bin ich sehr zufrieden.“

Fußball
Länderspiel
Österreich – Uruguay 2:1 (1:1)
Wien, Ernst-Happel-Stadion, 11.700 Zuschauer, SR Tamas Bognar/HUN)
Torfolge: 5. 1:0 Sabitzer, 10. 1:1 Cavani (Kopfball), 87. 2:1 Schaub
Österreich (4-4-2): Lindner; Bauer, Danso, Dragovic, Ulmer; Sabitzer (90. Schwab), Baumgartlinger, Grillitsch (74. Schöpf), Florian Kainz (59. Schaub); Burgstaller (74. Lazaro), Arnautovic (86. Alar)
Uruguay (4-4-2): Martin Silva; Pereira, Gimenez, Godin, Gastón Silva; Urretaviscaya (68. Stuani), Vecino, Bentancur, Valverde (79. Lodeiro); Cavani (75. Gómez), de Arrascaeta (62. Sanchez)