Rote Teufel bereit für historischen Coup

Alpla HC Hard trifft im EHF-Cup auf Wacker Thun.
Hard Abgesehen vom ersten Titelgewinn der Anzahl an Triumphen in der Handball-Liga Austria, wo Pendant Bregenz die Nase vorne hat, zeigt sich bislang der Alpla HC Hard verantwortlich für die historischen Maßstäbe in Vorarlbergs Handballsport auf der europäischen Bühne. Nach dem erstmaligen HLA-Titelgewinn 2003 waren es die damals von Frank Bergemann trainierten Roten Teufel vom Bodensee, die beim ersten Auftritt am 12. September 2003 mit dem 35:17-Heimsieg und dem 26:26 im Rückspiel gegen den weißrussischen Meister Arkatron Minsk für den ersten Ländle-Einzug in der Gruppenphase der Champions League sorgten.
2008 erst im Finale gestoppt
Fünf Jahre später, in der Saison 2007/08, war es dann abermals der Traditionsverein aus der Bodenseegemeinde, der in einem Endspiel eines internationalen Bewerbes stand. Nach Siegen über Academica da Mai (Por, 62:55), Granitas Kaunas (Lit, 57:54), RK Doboj (Bih, 56:55) und im Halbfinale gegen Pfadi Winterthur (66:63) musste die Equipe von Trainer Gerald Gabl im Endspiel des Challenge-Cups gegen USM Sport Resita nach einem 29:28-Heimsieg und dem 18:26 im Rückspiel dem rumänischen Meister den Vortritt lassen.
Erstes Spiel im Berner Oberland
Nachdem der Traum vom Einzug in die Gruppenphase der Champions League beim Qualifikationsturnier in Presov (Svk) Anfang September nach einer 34:35-Niederlage im finalen Vergleich gegen den portugiesischen Meister und Cupsieger Sporting Club de Porto Lissabon platzte, hat der sechsfache HLA-Champion nun im EHF-Cup, dem kleinen Bruder der Champions League, den historischen Coup im Visier und will als erster ÖHB-Klub in der Geschichte in die Gruppenphase einziehen.
Letzte Hürde ist der Schweizer Cupsieger Wacker Thun, der sich in der zweiten Runde gegen West Wien mit 27:22/a und 32:27/h durchgesetzt hat. Im Hinspiel am Samstag (17 Uhr) hat der Tabellenführer der Schweizer Nati A Heimvorteil, das Rückspiel steigt am 25. November (19 Uhr) in der Sporthalle am See.
Hard-Cheftrainer Petr Hrachovec kennt das Team aus dem Berner Oberland aus seiner Zeit in der Schweiz sehr gut. „Thun verfügt über eine kampfstarke Mannschaft mit einer starken Abwehr“, betont der 45-jährige Tscheche, zuvor Trainer bei Kadetten Schaffhausen (2008 bis 2013) und Pfadi Winterthur (2013 bis 2016). Wacker Thun feierte 2005 mit einem 55:53-Gesamtsieg über ABC Braga (Por) im Challenge-Cup-Finale seinen größten Erfolg und ist damit der einzige Schweizer Klub mit einem internationalen Titel.
2:1 in der Bilanz vorne
Für die Roten Teufel ist es in der 15 Saisonen umfassenden Europacupgeschichte das vierte Duell gegen einen Klub aus dem Nachbarland. Bei der Premiere 2001 musste man sich im Viertelfinale des Challenge Cups gegen Pfadi Winterthur mit einem Gesamtscore von 40:46 geschlagen geben. 2006 gelang im selben Bewerb gegen Otmar St. Gallen mit 58:57 der Sprung ins Viertelfinale und im Erfolgsjahr 2008 wurde Winterthur im Halbfinale mit 66:63 ausgeschaltet.
Beide Kontrahenten können auf eine erfolgreiche Generalprobe verweisen: Hard putzte am Dienstag Ferlach mit 38:21 weg und Thun folgte einen Tag später mit einem 29:24-Heimsieg über St. Gallen.
Handball
EHF-Cup der Männer 2017/18, 3. Runde, Hinspiel
Wacker Thun (SUI) – Alpla HC Hard Samstag, 17 Uhr
Sporthalle Lachen, SR Zendali/Riello (ITA)
Rückspiel
Alpla HC Hard – Wacker Thun (SUI) Samstag, 25. 11., 19 Uhr
Sporthalle am See, SR Andrej und Sandro Smailagic (SWE)
Erklärung: Die 16 Sieger der dritten Runde qualifzieren sind für die Gruppenphase (vier Vierergruppen, Hin- und Rückspiel), die zwishen 10. Februar bis 1. April ausgetragen wird. Die Auslosung dafür erfolgt am 30. November in Wien.